Full text: Amtliche Kriegsdepeschen Band 1 (1)

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* Ein jeder wird sich selbst ein Urteil bilden können über die von den Franzosen in die 
* Welt geschrienen 20 o000 Mann Verluste. Wir hatten vor vier Tagen bei Tüftich 8 
*t überhaupt nur schwache Kräfte; denn ein so kühnes Unternehmen kann man nicht durch * 
Ansammlung überflüssiger Massen vorher verraten. Daß wir trotzdem den gewuͤnschien 5 
* Zweck erreichten, lag in der guten Vorbereitung, der Tapferkeit unserer Truppen, —* 
der energischen Führung und dem Beistande Gottes. Der Mut des Feindes wurde * 
gebrochen, seine Truppen schlugen sich schlecht. Die Schwierigkeiten für uns lagen — 
IAn dem überaus ungünstigen Zerg, und Waldgelände und in der heimtöäckischen 
7 Teilnahme der ganzen Bebölkerung, selbst der Frauen, am Kampfe. Aus 
# dem Hinterhalt, den Ortschaften und Wäldern feuerten sse auf unsere Truppen, auch *7' 
* auf Aerzte, die die Verwundeten behandelten, und auf die Verwundeten selbst. Es 8 
* sind schwere und erbitterte Kämpfe gewesen, ganze Ortschaften mußten zerstört werden, 2 
7 um den Widerstand zu brechen, bis unsere tapferen Truppen durch den Festungs- * 
* gürtel gedrungen und im Besitze der Stadt waren. Es ist richtig, daß ein Teil der Foris 3 
* sich noch hielt, aber sie feuerten nicht mehr. Seine Majestät wollte keinen Tropfen Blutes, * 
ct unserer Truppen durch Erstürmung der Forts unnütz verschwenden. Sie hinderten * 
nicht mehr an der Durchführung der Absichten, man konnte das Herankommen der 3 
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schweren Artillerie abwarten und die Forts in Ruhe nacheinander zusammen— 8 
* schießen, ohne nur einen Mann zu opfern, falls die Fortsbesahungen sich nicht * 
früher ergaben. Aber über dies alles durfie eine gewissenhafte Heeresleitung nicht p 
. ein Wort veröffentlichen, bis so starke Kräfte auf Lüttich nachgezogen waren, daß * 
es auch kein Teufel uns wieder entreißen konnte. 
x In dieser Lage befinden wir uns jetzt. 2 
* Die Belgier haben zur Behauptung der Festung, soviel sich jetzt übersehen läßt, 3 
* mehr Truppen gehabt als von unserer Seite zum Siurm antraten. Jeder Kundige 
" kann die Größe der Teistung ermessen, sie steht einzig da. 3 
* Sollte unser Volk wieder einmal ungeduldig auf Nachrichten warten, so bitte ich, ¾ 
77 sich an Lüttich erinnern zu wollen. Das ganze Volk hat sich einmütig um seinen 6 
r. Kaiser zur Abwehr der zahlreichen Feinde geschart, so daß die Heeresleitung annehmen * 
darf, es werden von ihr keinerlei Beröffentlichungen erwartet, die ihre Absichten 3 
vorzeltig dem Feinde kundtun und dadurch die Durchführung der schweren Aufgabe * 
vereiteln könnten. General-Quartiermeister. gez. v. Stein. 
(W. T. B) " 
* 
Die polnischen Jungschützen. » 
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J: Wien,10.August.,-GazeiaPokanna«meidetausKt«akauanIö.Augusi,daß 
500 galizische Jugendschühzen unter Hauptmann Frank in der Nacht etwa 1000 meist 8 
schlafende Kosaken bei Mjechow überfielen. Der Kampf dauerte einige Stunden und * 
0 endete mit dem vollskändigen Rückzug der Kosaken, die etwa 400 Tote und Ver- 1n 
* wundete hatten. Haupimann Frank hatte 140 Verwundete und besetzte Mjechow. ð 
(W. X. 3S) 
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