Full text: Amtliche Kriegsdepeschen Band 1 (1)

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Ich hege das feste Verirauen zu Euch allen, daß Ihr in unerschütterlicher 
Treue und Tapserkeit aushalten werdet bis zum siegreichen Ende des Krieges. 
Soldaten! Meine besten Segenswünsche begleiten Euch. Gott der Allmächtige 
möge den Sieg dauernd an unsere Fahnen heften. Dies ist Mein tägliches 
heißes Gebet in dieser großen, aber für uns alle schweren Zeit. 
Gegeben in TCothringen, am 11. September 1014. 
gez. Ludwig. (W. T. V.) 
Südafrika im Krieg mit Deutschland. 
Kapstadt, 12. September. General Botha beantragte im Darlament, den 
König zu ersuchen, dem König der Belgier die Bewunderung und das Mitgefähl 
für das belgische Voll zum Ausdruck zu bringen. Sotha erklärte sodann, da das 
Jeich sich im Kriegszuftand befinde, stehe auch Südafrika im Kriegszuskand mit dem 
gemeinsamen Feinde. (W. T. .) 
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Gegen 300,000 Gefangene in Deutschland. 
Berlin, 12. September. Bis 11. September waren Iin Deutschland rund 
220000 Kriegsgefangene untergebracht. Davon sind Franzosen 1680 Offtziere, 
50700 Mann; Russen 1830 Offziere, 91400 Mann; Belgier 440 Offziere, 
30200 Mann; Engländer 160 Offjziere, 7350 Mann; unter den Offzieren befinden sich 
zwei französische Generale, unter den Kussen zwei Kommandierende und 13 andere 
Generale, unter den Belgiern der Kommandank von Tüttich. Eine große Anzahl 
weiterer Kriegsgefangener befindet sich im Transport zu den Gefangenenlagern. 
(W. T. B.) 
Berlin, 12. September. In der heute mittag veröffentlichten Angabe über 
die Zahl der in den Gefangenenlagern in Deutschland untergebrachten Kriegs, 
gefangenen sind die bei Maubeuge gefangenen 40000 Franzosen und ein großer 
Teil der in Ostpreußen in der Schlacht bei Tannenberg kriegsgefangenen Russen 
nicht enthalten. (W. T. B.) 
Eine neue Schlacht in Frankreich. — 30000 Zussen gefangen. 
13. September. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz haben die Operationen, 
über die Einzelheilen noch nicht veröffentlicht werden können, zu einer neuen 
Schlacht geführk, die günstig steht. Die vom Feinde mit allen Mitteln verbreiteten 
für undg ungünstigen Nachrichten sind falsch. 
In Belgien i# ##gestern ein Auofall aus Antwerpen, den drei belgische 
Divisionen unternahmen, zurückgeworfen worden. 
In Ostpreußen ist die Lage hervorragend gut. Oie russische Armee flieht in 
voller Auflösung. Bisher hatte sie mindestens 150 Geschätze und 20000 bis 
30000 unverwundete Gefangene verloren. (W. T. B.)