Full text: Amtliche Kriegsdepeschen Band 1 (1)

Beschießung von Reims. — Schonung der Kathedrale. 
* Großes Hauptquartier, 20. September, abends. 
Im Angriff gegen das französisch-englische Heer sind an einzelnen Gtellen 
Foortschrikte gemacht. Reims liegt in der Kampffronk der Franzosen. Gezwungen, 
deas Feuer zu erwidern, beklagen wir, daß die Stadt dadurch Schaden nimmt. 
Anweisung zur möglichsten Schonung der Kathedrale sind gegeben. 
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9 In den mitlleren Vogesen sind Angriffe französischer Truppen om Donon, 
i-m bei Senones und Gaales abgewiesen. 
- Auf dem östlichen Kriegsschauplatz heute keine Ereignisse. (W. T. S.) 
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F Deutschlands Kampfentschlossenheit. l 
8 Berlin, 20. September. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt: 7 
"- . Nach einer vom Reuterschen Zureau verbreiteten Meldung aus Washington soll der * 
X dortige deutsche Botschafter erklärt haben, Deutschland sei zum Frieden bereit, falls 7! 
8 das deuische Territorium in Europa nicht verkleinert würde. Solche Meldungen sind 
— darauf berechnet, den Eindruck zu erwecken, als ob Deutschland trotz des Siegeslaufes 
w# seiner Heere im Wesien und Osten kampfesmüde wäre. Deutschland denkt im gegen- v 
8 wärtigen Augenblick gar nicht daran, irgendwelche Friedensangebote zu machen. 12 
5 Wir wiederholen: Deutschland verfolgt nur das eine Ziel, den ruchlos gegen und 
. beraufbeschworenen Krieg ehrenvoll bis zum Ende durchzufechten. 7 
. 1. 
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9 Deutsche Siege im Oberelsaß. 8 
8 Die „Neue Mülhauser Zeitung“ vom 14. Sepiember bringt folgendes: 
5 Gestern konnten wir durch ein Extrablatt folgende hocherfreuliche Nachricht be- E. 
toanntgeben: * 
Müslhausen, 13. September. (Amilich.) 3 
Die badischen und wuͤrttembergischen Landwehrtruppen haben in mehrtägigen 
Kämpfen bei Sennheim einen enischeidenden Sieg errungen. Die der Zahl nach * 
uͤberlegene Reservebesatzung von Belfort ist geschlagen fluchtartig über Gewenheim 3 
zurückgegangen. 
8 Ein Teil unserer siegreichen Truppen wird heute mittag nach Mülhausen zurück. 8 
* kehren und in der Stadt Quartier beziehen. * 
* Ansere braven Landwehrtruppen haben uns durch ihr tapferes Derhalten eine * 
* dritte Besetzung durch die Franzosen erspart; wenn es auch schmerzliche Verluste gab, 8 
so können wir uns doch krösten, daß die Opfer nicht umsonst waren, denn der Feind * 
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nunnte weichen und scheint große Verluffe erlitken zu haben. Ein Fermier aus der 
* Nähe von Gewenheim hat allein 700 verwundeie Franzosen gezähli, die bei ihm 
· durchkamen. 
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