Full text: Amtliche Kriegsdepeschen Band 1 (1)

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Scheikt vorwärte. Die Franzosen leisten hartnäcgsten Widerstand, schiesen von den 
Bäumen und mit Maschinengewehren von Baumkanzeln und haben neben etagen- "65 
weise angelegten Schützengräben ffarke festungsartige Stützpunkte eingerichtet. m„ 
9 Die von der französischen Heeresleitung verbreiteten Nachrichten über Erfolge 8 
8 ihrer Truppen in der Woevre-Ebene sind unwahr. Nach Gefangenenaussagen ist 
* den Truppen mitgeteilt worden, die Deutschen seien geschlagen worden und mehrere * 
Forks von Meg bereits gefallen. Tatsächlich haben unsere dort sechtenden Truppen "*5dD 
* an keiner Stelle Gelände verloren, Etain ist nach wie vor in unserem Besitz. Die 8 
* jetzigen französsschen Angriffe gegen unsere Stellung bei St.-Mihiel sind sämtlich . 
abgewiesen worden. * 
Ansere Kriegsbeute von Antwerpen läßt sich auch heute noch nicht übersehen. 
Die Zahl der in Holland Entwaffneten ist auf annähernd 28000 Mann gestiegen. s% 
Nach amtlichen Londoner und niederländischen Nachrichten befinden sich hierbei auch 7* 
2000 Engländer. Scheinbar haben sich viele belgische Soldaten in Zivilkleidung * 
* nach ihren Heimaisorten begeben. Der Gebäude- und Maierialschaden ist gering. * 
zt Die Schleusen= und Fährenanlagen sind vom Feinde unbrauchbar gemacht worden. 
Im Hasen befinden sich 4 englische, 2 belgische, 1 französischer, 1 daͤnischer, 
. 32 deuische und 2 österreichische Dampfer sowie 2 deutsche Segelschiffe. Soweit * 
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r deutsche Schiffe bisher untersucht worden sind, scheinen die Kessel unbrauchbar * 
gemacht worden zu sein. 
* Auf dem oftpreußischen Kriegsschauplah verlief der 11. Oktober im allgemeinen 
3 ruhig. Am 12. Oktober wurde ein erneuter Amfassungsversuch der Russen bei 
9*0r Schirwindt abgewiesen, sie verloren dabei 1500 Gefangene und 20 Geschühzee. * 
In Südpolen wurden die russischen Vortruppen südlich von Warschau durch 
* unsere Truppen zurückgeworfen. Ein Uebergangsversuch der Russen über die 
Weichsel südlich Iwangorod wurde unter Berlusten für die Russen verhindert. 2 
7 Oberste Heeresleitung. (W. T. Z.) * 
* Die Russen bei Przemysl zurückgeschlagen. 
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8 Wien, 13. Oktober, mittags. Amtlich wird verlautbart: Gestern schlugen # 
Fr7 unsere gegen Drzemysl anrückenden Kräfte, unterstützt durch einen Ausfall der Be, 2 
satung, die Einschließungstruppen derart zurück, daß sich der Feind setzt nur noch vo 8 
¾l der Ostfront der Festung hält. Bei seinem Rückzuge stürzten mehrere Kriegsbrücken * 
— nächst Sosnica ein. Viele RKussen ertranken im San. Der Kampf östlich Chyrow * 
* dauert noch an. Eine Kosakendivision wurde von unserer Kavallerie gegen Drohobbdoszß 
“l geworfen. In den durch sehr ungünstige Witterung und schlechte Wegeverhältnisse 6 
9 außerordentlich erschwerten Märschen und Kämpfen der letzten Wochen hat sich die * 
* Teistungsfähigkeit unserer braven Truppen glänzend bewährt. 6. 
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* Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. * 
v. Hoefer, Generalmasor. (W. T B.) 9 
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