Fortgesetzte französisch-englische Angriffe abgewiesen.
Großes Hauptquartier, 23. Dezember. Angriffe in den Dünen bei Com-
bartzyde und südlich Zixschooke wiesen unsere Truppen leicht ab.
Bei Richsbourg-LAvoué wurden die Engländer gestern wieder aus ihren Sfellungen
geworfen; trotz verzweifelter Gegenangrisse wurden alle Stellungen, die zwischen
Jichsbourg und dem Kanal d’'Aire-à-La BZassée den Engländern entrissen waren,
gehalten und gefestigt. Seit 20. Dezember fielen 750 Farbige und Engländer als
Gefangene in unsere Hände, s Maschinengewehre und 4 Minenwerfer wurden erbeutet.
In der Umgegend des Tagers von Chalons entwickelte der Feind eine rege
Tätigkeit. Angriffe nördlich Sillery füdöstlich Keims, bei Souain und Herthes
wurden von uns zum Teil unter schweren Verlusten für die Franzosen abgeschlagen.
In Ost, und Wesipreußen blieb die Lage unverändert.
Die Kämpfe um den Zzura= und Kawkaabschnitt dauern fort; auf dem rechten
Dilicaufer ist die Lage unverändert.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Ein Erfolg der österreichisch-ungarischen Flotte.
(Ein französischer Dreadnought torpediert, ein Unterseeboot vernichtet.)
Wien, 23. Dezember. Amtlich wird verlautbart: Das französische Untersee-
boot „Curie“ wurde, ohne zu einem Angriff gekommen zu sein, an unserer Küste
von Strandbafterien und Wachfahrzeugen beschossen und zum Sinken gebracht.
Der Kommandant und 26 Mann sind gerettet und gefangengenommen, nur der
zweite Offizier wird vermißt. Unser „12 Unterseeboot" — Kommandant Linien=
schiffsleutnant Egon Lerch — hat am 21. Dezember vormittags in der Otrantostraße
eine aus 16 großen Schiffen belstehende französische Flotte angegriffen, das Flaggschiff,
Typ „Courbet“, zweimal anlanciert und beidemal getroffen. Die darauf in der feind,
lichen Flotte entstandene Berwirrung, die gefährliche Nähe einzelner Schiffe und der
hohe Seegang bei unsichtigem Wetter verhinderten das Unterseeboot, über das weitere
Schicksal des betreffenden Schiffes Gewißheit zu erlangen. Flottenkommando.
(W. T. B.)
Die Kriegstagung des französischen Darlaments.
Daris, 22. Dezember. Senat und Kammer traten heute hier zu einer zwei-
tägigen Kriegssessson zusammen. In der JFegierungserklärung, die in der Kammer
vom Ministerprästdenten BZiviani, im Senat vom Juslizminister Briand verlesen
wurde, heißt es unter anderem: „In der sehigen Stunde isk nur eine Holitik möglich:
Kampf ohne Gnade bis zur endgültigen, durch einen völlig siegreichen Frieden
gesicherten Zefreiung Europas. Dies ist der einmütige Schrei des Harlaments,
des Landes und der Armee. Angesschts dieses ihm unerwarteten Erscheinens dieses
Nationalempfindens ist Deutschland aus dem Taumel seines Siegesrausches auf-
gescheucht worden. In den ersten Tagen des Konfliktes verleugnete es das Fecht
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