und rief die Gewalt an; es verachtete die Geschichte und schützte ein einziges
Gesetz vor, das des Interesses, um Belgien zu verletzen und in Frankreich einzu-
fallen.“ — Die Erkladrung bringt weiter in Erinnerung, daß Frankreich und Kußland
am 31. Juli dem englischen Vorschlag beistimmten, die militärischen Zorbereitungen
einzustellen und in Verhandlungen in Condon einzutreten. „Hätte Deutschland
zugeskfimmt, so hätte der Friede noch in dieser letzten Stunde erhalten werden
können. Indem aber Deutschland die Lage brüskierte, machte es den Krieg unver-
meidlich. Daß es so In diplomatischer Hinsicht den Frieden im Keime erstickte,
geschah, weil es seit 40 Jahren unablässig das Ziel verfolgte, Frankreich zu er-
drücken, um zur Knechtung der Welt zu gelangen ... Getreu dem Bertrage
vom 4. September, wo es seine Ehre und somit auch sein Leben einsetzte, wird
Frankreich die Waffen ersi niederlegen, wenn es das verletzte ZRecht gerächt, die
gewalksam geraubten Drovinzen für immer an das französische Baterland geschmiedet,
das heldenmütige Belgien in der Gesamtheit seines materiellen Lebens und seiner
politischen Unabhängigkeit wiederhergestellt und den preußischen Milikarismus zer-
brochen haben wird, um auf Grundlage der Gerechtigkeit endlich ein neugeborenes
Europa aufbauen zu können.“ (W. T. B.)
Eine neue Schlacht an der ganzen Front in Dolen und Galizien.
Wien, 23. Dezember, mittags. Amtlich wird verlautbart: Unsere Ope-
rationen in den Karpathen nehmen günstigen Verlauf. Im Latorczagebiet wurde
ein russischer Angriffsversuch bei Bolocz (Volovez) abgewiesen. Im oberen Ung-
kale machten unsere Truppen gestern bei Feny Besvoelgy 300 Gefangene und
drangen weiter vor. Auch nordöstlich des Lupkower Dasses in der Richtung gegen
Lisko gewann der Angriff Raum. Das offizielle Communiqué des russischen
Generalstabes vom 16. Dezember behauptek, daß uns an dieser Front 3000 Ge-
fangene und auch Geschütze und Maschinengewehre abgenommen wurden. Diese
Angaben sind erfunden. Unsere hier aufgetretene Kampfgruppe verlor an Toten,
Verwundeten und VBermißken zusammen 2 Offiziere, 305 Mann. Nicht ein
Geschütz, nicht ein Maschinengewehr fiel in die Hände des Feindes. Die heftigen
Kämpfe bei Kosno, Jaslo, Tuchow und am unteren Dunajer halten an. An
diesem Flusse erneuerten die Russen auch in der vergangenen Nacht ihre ver-
geblichen, verlustreichen Angriffe.
An der Nida steht vorerst der Kompf; nächst der Mündung dieses Flusses
wurde eine Brücke des Feindes über die Weichsel in Brand geschossen. Süd-
lich Tomaszow wurde von unseren Truppen ein Nachtangriff kanukasischer Re-
gimenter abgeschlagen.
Die Kämpfe unserer Verbündeten um den Kawka= und Bzuraabschnikt dauern fort.
An der ganzen Fronk ist somit eine neue Schlacht im Gange.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.