war die Tätigkelt des Feindes wieder in der Gegend des Lagers von Chalons.
Dem heftigen feindlichen Artillerlefeuer auf dieser Front folgten in Gegend Souain
und Perthes Infanterieangriffe, die abgewiesen wurden. Ein vom Feinde unter
dauerndem Artilleriefeuer gehaltener Graben wurde uns entrissen, am Abend aber
wiebergenommen. Die Stellung wurde nach diesem gelungenen Gegenstoß auf-
gegeben, da Teile des Schützengrabens vom Feuer des Feindes fast eingeebnet
waren. lleber 100 Gefangene blieben in unserer Hand.
Ausere Truppen haben von Soldau-Neidenburg her erneut die Offensive ergriffen
und in mehrtägigen Kämpfen die RKussen zurückgeworfen. Mlawa und die feindliche
Stellung bei Mlawa sind wieder in unserer Hand. In diesen Kämpfen wurden
über 1000 Gefangene gemacht.
Am Bzura- und Rawlaabschustt kam es bei unsichtigem Wetter, bei dem die Artillerie
wenig zur Gestung kommen konnite, an vielen Stellen zu heftigen Zajonettkämpfen.
Die Verluste der Kussen sind groß. Auf dem rechten Dilacaufer in Gegend südböst.
lich Tomaszow griffen die Kussen mehrmals an und wurden mit schweren Verlusten
von den verbündeten Truppen zurückgeschlagen.
Weiter südlich ist die Lage im allgemeinen unverändert.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Der neue Kommandeur von Bosnien.
Wien, 24. Dezember. Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht ein Handschreiben
an den gemeinsamen Finanzminister v. Bilinski, durch welches der Feldzeugmeister
Dotiorek auf sein aus Gesundheitsrücksichten gestelltes Ansuchen in den Kuheskand
übernommen, der Feldmarschalleutnant Sarkotie zum kommandierenden General
für Sosnien und Herzegowina ernannt wird und ihm gleichzeitig die Funktionen
eines Chefs der Landesregierung für Bosnien und Herzegowina übertragen werden.
(W. T. B.)
Fortdauer der Kämpfe in den Karpathen und Galizien.
Wien, 24. Dezember, mittags. Amtlich wird verlautbart: Im oberen Nagg-
Ager-Tal bei Oekörmezö steht der Kampf. Im LTatorczatal wiesen unsere Truppen
geskern mehrere Angriffe unter großen Verlusten für die Kussen ab und zersprengten
ein feindliches Zataillon bei Also-Bereczke.
Im oberen Ungtale gewinnt unser Angriff allmählich Kaum gegen den Uzsoker Daß.
Am 21.Dezember wurden im Gebiet dieses Karpathemals 650 Russen gefangen genommen.
Die Kämpfe an der bekannten galizischen Front dauern fort. An der unteren
Nida machten unsere Truppen in einem Gefecht am 22. Dezember über 2000 Gefangene.
Im Kaum von Tomaszow und an der NKawka-Bzura-Linie wird weitergekämpft.
Bom 11. bis zum 20. Dezember wurden von uns insgesamt 43000 Russen
gefangengenommen. Im Innern der Monarchie befinden scch jetzt bereits 200000
kriegsgefangene Feinde. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.