Schwere Verluste der Franzosen an den Maashöhen. —
Drie Grachten zurückerobert.
Großes Hauptquartier, 9. April.
Westlicher Kriegsschauplatz. Aus dem völlig zusammengeschossenen Orte
Drie Grachten an der Yser wurden die Belgier wieder vertrieben. 2 belgische
Offiziere, 100 NMann und 2 Maschinengewehre fielen dabei in unsere Hände.
Als Erwiderung auf die Beschießung der hinter unserer Stellung gelegenen
Ortschaften wurde Reims, in dem große Ansammlungen von Truppen und Batterien
erkannt wurden, mit Brandgranaten belegt.
Nördlich vom Gehöft Beau Séjour, nordöstlich von Le Mesnil, entrissen wir
gestern abend den Franzosen mehrere Gräben. Zwei Maschinengewehre wurden
erbeutet. Zwei Wiedereroberungsversuche während der Nacht waren erfolglos.
In den Argonnen mißglückte ein französischer Infanterieangriff, bei dem die
Franzosen erneut Bomben mit einer betäubenden Gaswirkung verwendeten.
Die Kämpfe zwischen Maas und Mosel dauerten mit gesteigerter Heftigkeit an.
Die Franzosen hatten bei den wieder gänzlich erfolglosen Angriffen die schwersten
Verluste. In der Woèvre-Ebene griffen sie vormittags und abends erfolglos an.
Zur Besitznahme der Maashöhe bei Combres setzen sie dauernd neue Kräfte ein.
Ein Angriff aus dem Selousewalde nördlich von St.-Mihiel brach an unseren
Hindernissen zusammen. Im Aillywalde sind wir in langsamem Vorschreiten.
Westlich Apremont mißglückte ein französischer Vorstoß. Französische Angriffe er-
starben westlich Flirey in unserem Artilleriefeuer, führten aber nördlich und nord-
östlich des Ortes zu erbittertem Handgemenge, in dem unsere Truppen die Ober-
hand gewannen und den Feind zurückwarfen. Nächtliche Vorstöße der Franzosen
waren hier erfolglos. Auch im Priesterwalde gewannen die Franzosen keinen Boden.
Ein feindlicher Versuch, das von uns besetzte Dorf Bézange la Grande süd-
westlich von Châteaux Salins zu nehmen, scheiterte.
Am Sudelkopf wurde ein Mann des französischen 334. Regiments gefangen-
genommen, der Dumdumgeschosse bei sich hatte. Am Hartmannsweilerkopf fand
nur Artilleriekampf statt.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Oestlich von Kalwarja haben sich Gefechte ent-
wickelt, die noch nicht abgeschlossen sind. Sonst hat sich auf der Ostfront nichts
ereignet. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Anschlag auf den „Sultan“ von Aegypten.
London, 9. April. Aus Kairo meldet das Reutersche Bureau: Gestern nachmittag
um 3 Uhr ist auf den Sultan, als er den Abdenpalast verließ, um einige Würden-
träger zu besuchen, ein Attentat verübt worden. Ein Eingeborener gab einen Schuß
auf ihn ab, der indessen fehl ging. Der Täter wurde sofort verhaftet. (W. T. B.)