Full text: Amtliche Kriegsdepeschen Band 2 (2)

      
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
    
   
Die Kämpfe zwischen Maas und Mosel nahmen erst gegen Abend an Heftig- 
keit zu. Im Waldgelände nördlich der Combres-Höhe versammelten die Franzosen 
starke Kräfte zu einem neuen Versuch, unsere Höhenstellung zu nehmen. Der 
Angriff kam erst heute früh zur Ausführung und scheiterte gänzlich. Die Höhen- 
stellung ist ganz in unserem Besitz. Südöstlich von Ailly fanden die Nacht hin- 
durch heftige Nahkämpfe statt, die zu unferen Gunsten entschieden wurden. Bei 
einem starken, aber erfolglosen französischen Angriff nördlich Flirey hatten die 
Franzosen sehr schwere Verluste. In den gestrigen Kämpfen im Priesterwalde 
nahmen wir dem Feinde vier Maschinengewehre ab, die anschließenden sehr erbitterten 
Nachtkämpfe blieben für uns erfolgreich. Die sehr schweren Verluste der Franzosen 
in den Kämpfen zwischen Maas und Mosel lassen sich noch nicht annähernd 
schätzen; allein zwischen Selouse- und Lamorvillewald zählten unsere Truppen 700 
an einer kleinen Stelle nördlich Regniêcville über 500 französische Leichen. Wir 
machten 11 französische Offiziere und 804 Mann zu Gefangenen und erbeuteten 
7 Maschinengewehre. — Ein infolge zerschossener Trosse abgetriebener deutscher 
Fesselballon ist nicht, wie die Franzosen angeben, in ihre Linien vertrieben, sondern 
wohlbehalten bei Mörchingen gelandet und geborgen. 
In den Vogesen schloß Schneesturm eine größere Gefechtstätigkeit aus. 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei Mariampol und Kalwarja sowie bei 
Klimki an der Szkwa wurden russische Angriffe abgeschlagen. 
Aus einem Ort bei Bromierz westlich von Plonsk wurden die Russen hinaus- 
geworfen, dabei 80 Mann gefangengenommen und 3 Maschinengewehre erbeutet. 
In Polen südlich der Weichsel unterhielten die Russen die ganze Nacht hin- 
durch ein lebhaftes Infanterie- und Artilleriefeuer. 
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) 
Die Kämpfe zwischen Maas und Mosel. 
Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geschrieben: 
10. Aprll 1915. Ueber die Kämpfe bis zum Nachmittage des 7. April wurde früher 
berichtet; die folgenden Tage bis zum 10. April brachten ihre Fortsetzung. Während bis zum 7. April 
die französischen Angriffe sich ausschließlich gegen beide deutschen Flügel gerichtet hatten, setzte der 
Gegner nunmehr auch zum Angriff gegen die Mitte an, nachdem er in Gegend von St.-Mihiel 
neue starke Kräfte versammelt hatte. 
Am Spätnachmittag des 7. April erfolgte der erste Angriff aus dem Walde La Selouse, 
9 km nördlich St.-Mihiel, gegen unsere Stellungen in der ungefähren Linie Seuzey—Lamorville. 
Es kam zu schweren Kämpfen, in denen der zurückflutende Angreifer zahlreiche Tote und Ver- 
wundete auf dem Kampfplatz ließ; 2 Offiziere, 80 Mann blieben gefangen in unseren Händen. 
In der Nacht vom 7. zum 8. April dauerten Artilleriekämpfe an verschiedenen Stellen der 
Front, besonders an der Combres-Höhe und zwischen Regniéville — Fey-en-Haye, mit kurzen 
Unterbrechungen an. Stellenweise folgten Infanterieangriffe. Südöstlich Verdun, bei Marcheville, 
brachen zwei Angriffe bereits 100 m vor unseren Stellungen zusammen. Im Bois d’Ailly 
gelang es den Franzosen, In elnen Teil der von ihnen am Tage vorher verlorenen Gräben 
wieder einzudringen. Die im Bois Brulé bei Tagesanbruch begonnenen Angriffe wurden 
ebenso wie drei nächtliche Vorstöße im westlichen Teile des Priesterwaldes abgewiesen.