Der Kaiser über den Sieg in Masuren.
Berlin, 18. Februar. Der Kaiser hat gestern dem Reichskanzler von dem
glorreichen Ausgang der Winterschlacht in Masuren telegraphisch Mitteilung
gemacht. Der Kaiser hat dabei besonders hervorgehoben, wie sich unter seinen
Augen die neuen Verbände ebenso trefflich bewährt haben wie die alten Osttruppen.
„Vom Landsturmmann bis zum jüngsten Kriegsfreiwilligen wetteiferten alle,
ihr Bestes für das Vaterland herzugeben. Weder grimmige Kälte noch tiefer
Schnee, weder unergründliche Wege noch die Zähigkeit des Gegners haben
ihren Siegeslauf zu hemmen vermocht. Unsere Verluste sind glücklicherweise
gering.“
Der Kaiser gedenkt in dem Telegramm sodann der glänzenden Führung der
Operationen und sagt zum Schlusse:
„Meine Freude über diesen herrlichen Erfolg wird beeinträchtigt durch den
Anblick des einst so blühenden Striches, der lange Wochen in den Händen des
Feindes war. Bar jedes menschlichen Fühlens hat er in sinnloser Wut auf der
Flucht fast das letzte Haus und die lezte Scheune verbrannt oder sonst zerstört.
Unser schönes Masurenland ist eine Wüste, Unersetzliches ist verloren. Aber
ich weiß mich mit jedem Deutschen eine, wenn ich gelobe, daß das, was
Menschenkraft vermag, geschehen wird, um neues frisches Leben aus den Ruinen
entstehen zu lassen.“ (W. T. B.)
Marineluftschiff „L 3“ gestrandet.
Berlin, 18. Februar. Wie wir erfahren, ist das Luftschiff „L 3“ auf einer
Erkundungsfahrt bei Südsturm infolge Motorenhavarie auf der Insel Fanö an der West-
küste Jütlands niedergegangen. Das Luftschiff ist verloren, die ganze Besatzung gerettet.
(W. T. B.)
Tod des „Blücher“-Kommandanten Erdmann.
London, 18. Februar. Der Kapitän des Schlachtkreuzers „Blücher“, Erdmann,
ist, nach einer Meldung der „Daily Mail“, in Edinburg einer Lungenentzündung erlegen.
(W. T. B.)
Einmarsch der österreichisch-ungarischen Truppen in Czernowitz.
Wien, 18. Februar, mittags. Amtlich wird gemeldet: In der Karpathen-
front von Dukla bis gegen Wyszkow ist die Situation im allgemeinen unverändert.
Auch gestern wurde nahezu überall heftig gekämpft. Die zahlreichen auf die Stellungen
der Verbündeten versuchten Angriffe der Russen wurden unter großen Verlusten für
den Gegner zurückgeschlagen. Der Feind verlor hierbei auch 320 Mann an
Gefangenen. Durch die Besitznahme von Kolomea ist den Russen ein wichtiger
Stützpunkt in Ostgalizien südlich des Dnjestr entrissen. Aus der Richtung von