Full text: Amtliche Kriegsdepeschen Band 2 (2)

        
      
    
    
    
        
      
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
        
  
    
bündeten das Minenfeld erreicht. Keine einzige Mine ist weggeräumt. Die 
Landungsversuche am 5. März bei Kum-Kale und Sed-ül-Bahr sind völlig gescheitert. 
An beiden Stellen wurden die Angreifer unter großen Verlusten durch Bajonett- 
angriffe türkischer Truppen zurückgeworfen und ins Meer getrieben. Die inneren 
Dardanellenforts haben noch nicht in den Kampf eingegriffen. Die Stimmung 
in Konstantinopel ist ruhig und zuversichtlich, das politische und wirtschaftliche 
Leben geht seinen gewohnten Gang. (W. T. B.) 
Schwere russische Verluste in den Karpathen. 
Wien, 3. März. Amtlich wird verlautbart: Durch die noch andauernden 
Kämpfe in Russisch-Polen wurden vielfach Erfolge erzielt. Der Gegner wurde aus 
mehreren vorgeschobenen Stützpunkten und Schützenlinien unter starken Verlusten 
geworfen. Gleichen Erfolg hatte ein kurzer Vorstoß unserer Truppen an der Front 
in Westgalizien, wo im Raume bei Gorlice Teile der feindlichen Schützengräben 
durchbrochen und eine Ortschaft nach blutigem Kampfe erobert wurde. Mehrere 
Offiziere und über 500 Mann des Gegners sind gefangen. 
In den Karpathen wird hartnäckig gekämpft. Im Raume bei Lupkow setzten 
die Russen gestern nachmittag einen Angriff mit starken Kräften an. Unter Ein- 
setzen neuer Verstärkungen wurden die gelichteten Reihen des Gegners stets erneuert 
und mit allen Mitteln vorgetrieben und der Angriff trotz schwerer Verluste dreimal 
bis nahe an unsere Stellungen vorgetragen. Jedesmal scheiterte der letzte Ansturm 
der Russen unter vernichtenden Verlusten an unseren Hindernislinien. Hunderte von 
Toten liegen vor den Stellungen. In einem anderen Abschnitt der Kampffront 
gingen eigene Truppen nach abgeschlagenen russischen Vorstößen überraschend zum 
Angriff über, eroberten eine bisher vom Gegner stark besetzte Kuppe und machten 
neuerdings 10 Offiziere und 700 Mann zu Gefangenen. Auch auf einer benach- 
barten Höhe wurden 1000 RJussen gefangen. 
In Südostgalizien holte sich skarke feindliche Kavallerie, die gegen einen Flügel 
unserer Stellungen isoliert vorging, eine empfindliche Schlappe. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
  
   
    
    
  
  
    
5500 Russen gefangengenommen. 
Großes Hauptquartier, 9. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz. Auf der Loretto-Höhe entrissen unsere Truppen 
den Franzosen zwei weitere Gräben, machten 6 Offiziere, 250 Mann zu Gefangenen 
und eroberten zwei Maschinengewehre und zwei kleine Geschütze. 
In der Champagne sind die Kämpfe bei Souain noch nicht zum Abschluß ge- 
kommen. Nordöstlich von Le Mesnil wurde der zum Vorbrechen bereite Gegner 
durch unser Feuer am Angriff gehindert.