Die Armee des Generals v. Gallwitz nahm Bielsk und warf südlich davon die
Russen über die Biala.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Erneuter feind-
licher Widerstand wurde gestern abend und während der Nacht gebrochen. Der Gegner
ist seit heute früh im weiteren Rückzuge. Es wurden über 1000 Gefangene gemacht.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: Nachdem der linke Flügel
über den Koterka-Abschnitt und den Bug an der Pulwa-Einmündung vorgedrungen
war, setzte der Feind auch auf dieser Front den Rückzug fort.
Vor Brest-Litowsk und östlich von Wlodawa wurden weitere Fortschritte gemacht.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Engere Einschließung von Brest-Litowsk.
Wien, 21. August, mittags. Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz. Der Feind leistete gestern an der unteren Pulwa
und westlich Wisoko-Litowsk erneut heftigen Widerstand gegen die nachdrängenden
österreichisch-ungarischen Truppen. Er ließ es an vielen Stellen auf den Bajonett-
sturm ankommen: so bei der Verteidigung des an der Straße nach Wisoko-Litowsk
gelegenen Dorfes Tokary, das nach heftigem Ringen genommen wurde, und im Kampf
um einen Stützpunkt bei Klukowiczy, dessen sich siebenbürgische Infanterie um Mitter-
nacht bemächtigte. Mehrfach durchbrochen und durch deutsche Truppen auch bei
Tymianka geworfen, räumten die Russen heute früh die Pulwastellung und weichen
gegen den Lesna-Abschnitt zurück. Vor Brest-Litowsk zogen wir den Einschließungs-
ring abermals enger. Während die Verbündeten an die Krznamündung vordrangen,
warf Feldmarschalleutnant v. Arz den Feind beiderseits der von Biala heranführenden
Straße gegen den Gürtel zurück. Unsere brückenkopfartige Stellung nördlich Wladimir-
Wolynst wurde erweitert, wobei unsere Truppen stärkere feindliche Abteilungen aus
dem Feld schlugen.
In Ostgalizien blieb die Lage unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz. In Tirol standen ein Teil unserer Tonale-
stellung und die Werke auf den Hochflächen von Lavarone und Folgaria auch gestern
unter schwerem Dauerfeuer. Ein italienisches Infanterieregiment, verstärkt durch
Bersaglieri, griff den Monte Coston zweimal vergeblich an. Ebenso wurde im
Gebiete von Schluderbach der Versuch einer Alpini-Abteilung, auf die Forameschächte
vorzudringen, abgewiesen. Im Kärntner Grenzgebiete dauern die gewohnten Geschütz-
kämpfe fort.
Die wiederholten Vorstöße starker italienischer Kräfte gegen den küstenländischen
Abschnitt Flitsch— Tolmein blieben wieder ohne Erfolg. Ein Angriff auf unsere Vor-
stellung am Vrsie scheiterte an dem unerschütterlichen Ausharren der braven St. Pöltener
Landwehr und unserer Batterien. Vor dem Mrzli Vrh verlor der Feind mindestens
800 Mann. Der Brückenkopf von Tolmein stand bis heute mitternacht unter sehr
heftigem Geschützfeuer, worauf dann bei Kozarsce vier, gegen die Höhen südlich