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In den Vogesen nördlich von Münser ruhte tagsüber der Kampf; am Abend
griffen die Franzosen abermals unsere Stellungen am Barrenkopf und nördlich davon
an. Die Angriffe sind zurückgeschlagen, eingedrungene schwache Teile des Feindes
aus unseren Stellungen geworfen, einige Alpenjäger gefangengenommen. — Bei den
gestern gemeldeten Kämpfen ist ein Grabenstück am Barrenkopf in Feindeshand geblieben.
Bei Loo (südwestlich von Dixmuiden) wurde vorgestern ein französischer Doppel-
decker durch einen unserer Kampfflieger abgeschossen.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hinden-
burg: Nördlich des Njemen keine Veränderungen.
Auf der übrigen Front der Heeresgruppe wurden Fortschritte gemacht.
Bei den Kämpfen östlich und südlich von Kowno nahmen unsere Truppen 9 Offiziere,
2600 Mann gefangen und erbeuteten 8 Maschinengewehre.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Auf den Höhen
nordöstlich von Kleszczele und im Waldgebiet südöstlich dieses Ortes wurde der Gegner
gestern von unseren Truppen erneut geworfen. Die Verfolgung nähert slch dem
Bialowieskaforst. Der Feind verlor über 4500 Mann an Gefangenen und 9 Maschinen-
gewehre.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: Vor dem Angriff der über
die Pulwa und den Bug östlich der Pulwamündung vorgehenden deutschen und
österreichisch-ungarischen Truppen räumte der Feind seine Stellungen; die Verfolgung
ist im Gange.
Auf der Südwestfront von Brest-Litowsk wurden die Höhen bei Kopytow gestürmt.
Unsere durch das Sumpfgebiet nordöstlich von Wlodawa vordringenden Truppen
verfolgen den gestern geworfenen Feind.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Der Elsenbahnknotenpunkt Kowel besetzt.
Wien, 24. August. Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz. Der nordwestlich Brest-Litowsk Widerstand
leistende Feind wurde gestern in der Gegend von Wierchowice und Riasno neuer-
lich geworfen und zum Weichen gezwungen. Die Zahl der von der Armee des
Erzherzogs Josef Ferdinand in den letzten Kämpfen eingebrachten Gefangenen
beläuft sich auf vier Offiziere und 1300 Mann. Nordöstlich Wlodawa haben
unsere Verbündeten den Gegner abermals zurückgedrängt und Raum gewonnen.
Oesterreichische, ungarische und deutsche Reiterei der Armee des Feldzeugmeisters
Puhallo zog in Verfolgung des Feindes in Kowel ein und rückt weiter nordwärts
vor. In Ostgalizien herrscht Ruhe.
Italienischer Kriegsschauplatz. Am Südflügel der küstenländischen Front
kämpfte gestern unsere schwere Artillerte feindliche Geschütze an der Sdobbamündung
nieder; weiter wurde eine italienische Strandbatterie bei Golametto in einen Trümmer-
haufen verwandelt. Gegnerische Infanterie, die sich gegenüber unserer Stellung auf