Neue Kämpfe im wolhynischen Festungsdreieck.
Wien, 3. September. Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz. In Ostgalizien ist der Gegner überall an die
Serethlinie zurückgewichen; unsere Armeen verfolgen.
An der Reichsgrenze nördlich Zalosze und östlich Brody sowie im Raume west-
lich Dubno und im wolhynischen Festungsdreieck stellte sich der Feind neuerlich an
der ganzen Front. Unsere Truppen befinden sich im Angriff.
Auch bei unseren an der oberen Jaslolda fechtenden Streitkräften dauern die
Kämpfe fort. Die Russen wurden aus einigen am Rande des Sumpfgebietes
angelegten Verschanzungen geworfen.
Italienischer Kriegsschauplatz. Die auf dem südwestlichen Kriegsschauplatz
im allgemeinen eingetretene Ruhe hielt auch gestern an.
Im Tiroler Grenzgebiete kam es bei der Mandronhütte (im obersten Val di
Genova) und südlich Mori zu kleineren Gefechten, die mit dem Zurückgehen des
Feindes endeten.
Im Raume von Flitsch und an einigen anderen Stellen der küstenländischen
Front fanden Geschütz- und Minenwerferkämpfe statt. Abends schlugen unsere
Truppen elnen heftigen Angriff auf den Südteil des Tolmeiner Brückenkopfes ab.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Ein englisches Unterseeboot im Marmarameer versenkt.
Konstantinopel, 3. September. Das türkische Hauptquartier gibt bekannt:
Unser Küstenwachtschiff „Bahrsefid“ versenkte mit seiner Artillerie im Marmara-
meer südwestlich von Armudlu ein feindliches Unterseeboot. Die Besatzung konnte
nicht gerettet werden. (W. T B.)
Veränderungen im Oberbefehl des russischen Heeres.
Petersburg, 3. September. Generaladjutant Rußki, der Chef der sechsten
Armee, ist zum Oberkommandierenden an der Nordfront und der General der
Infanterie Evert, der Kommandeur der vierten Armee, zum Oberkommandierenden
der Armeen an der Westfront ernannt worden. (W. T B.)
Die Festung Grodno mit sämtlichen Forts genommen. — Der
Düna-Uebergang bei Friedrichstadt erzwungen.
Großes Hauptquartier, 4. September.
Westlicher Kriegsschauplatz. Die Tage ist unverändert.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hinden-
burg: Der Brückenkopf von Friedrichstadt ist gestern erstürmt. 37 Offiziere,
3325 Mann sind gefangengenommen, 5 Maschinengewehre erbeutet. Beiderseits