die hier gegen feindliche Ueberzahl stattfanden, griffen deutsche Gardebataillone
unter dem Obersten v. Len besonders erfolgreich ein. Am unteren Sereth und
am Dnjestr herrschte verhältnismäßig Ruhe. Bei der gestern berichteten Eroberung
der feindlichen Stellungen von Nowosiolka-Kostinkowa hatte im Kampf zu Fuß die
von Feldmarschalleutnant v. Brudermann geführte Kavallerie hervorragenden Anteil.
Von den im Jasioldagebiet kämpfenden österreichisch-ungarischen Streitkräften
gewannen Teile die Gegend von Michalin südlich von Rozany.
Italienischer Kriegsschauplatz. Die allgemeine Ruhe hält an. Im Raume
von Schluderbach vertrieben unsere Truppen schwächere feindliche Abteilungen, die
gegen unsere Popenastellung vorfühlten, durch Feuer. Ebenso wurden zwei
italienische Kompagnien, die im Paraldagebiete einen unserer Stützpunkte angriffen,
zurückgeschlagen und feindliche Patrouillen, die den Monte Ciadenis ersteigen wollten,
abgeschossen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Der Zeppelinangriff auf die östlichen Grafschaften Englands.
London, 9. September. Das Pressebureau teilt mit: Beim letzten Zeppelin-
angriff auf die östlichen Grafschaften und den Londoner Bezirk wurden 20 Personen
getötet, 14 schwer verwundet und 72 leicht verletzt. Alles sind Zivilpersonen, mit
Ausnahme von vier Soldaten, von denen einer getötet und drei verwundet wurden.
(W. T. B.)
Erfundene russische Siegesnachrichten.
Berlin, 9. September. (Amtlich.) Der amiliche russische Bericht vom
8. September über Erfolge bei Tarnopol bezieht sich auf die Ereignisse, die im
deutschen Tagesbericht vom 8. September geschildert sind. Der russische Bericht ist,
wie jeder Sachverständige sofort bei genauerer Prüfung erkennen muß, frei zu dem
durchsichtigen Zweck erfunden, die Uebernahme des Oberbefehls seitens des Zaren
durch erdichtete Erfolge zu verherrlichen. (W. T. B.)
Die Höhen bei Pieski erstürmt.
Großes Hauptquartier, 10. September.
Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Souchez wurde ein vorgeschobener
französischer Graben genommen und eingeebnet. Die Besatzung fiel bis auf einige
Gefangene im Bajonettkampf.
In den Vogesen wurden nahe vor unseren Stellungen am Schratzmännle und
Hartmannsweilerkopf liegende Gräben gestürmt und dabei 2 Offiziere, 109 Mann
gefangengenommen, 6 Maschinengewehre, ein Minenwerfer erbeutet. Ein Gegen-
angriff am Schratzmännle wurde blutig abgewiesen.