Full text: Amtliche Kriegsdepeschen Band 5 (5)

  
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Wien, 16. Dezember. Amtlich wird verlautbart: 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Hceresgruppe des Generalfeldmarschalls 
v. Mackensen: Lage unverändert. 
Heeresfront des Generaloberst Erzherzog Joseph: Beiderseits des #U#z.Tales griffen 
dic Russen unsere Stellungen nach heftiger Artillericvorbereitung au. Die Kämpfe 
sind noch nicht abgeschlossen. 
Heercsfront des Generalfeldmarschalls Hrinzen Lcopold von Bayern: Zussische Vor- 
stöße gegen unsere Feldwachlinic bei Augusiowka blieben erfolglos. Ebenso scheitcrien 
schwächliche feindliche Angriffe gegen unsere neuen Stellungen bei Zol. Dorfk. 
Italienischer und füdöstlicher Kriegsschouplatz. Keine besonderen Erecignisse. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Jeue Fortschritte in der Norddobrudscha. 
Berlin, 15. Drzember, abends. (Amtlich.) An West, und Oftfront nichts 
Wesentliches. — In der Walachei kleinere, für uns günstige Kämpfe. — In der 
Norddobrudscha ist die Linic Babadag —Decineaga überschritten. (W. T. B.) 
Kumänien und Verdun. — Verkürzung der Ostfront um 900 Kilomeier. 
Berlin, 158. Dezember. Trotz Regenwetters und bodenloser Wege macht die Berfolgung 
in der Ostwalachei rasche Fortschritte. Die Trümmer der rumänischen Armee werden unaufhalt= 
sam in das kaum 80 km breite Viereck hineingetrieben, das im Osfen von den Donau- 
Sümpfen, im Westen vom Gebirgsskock der Karpathen und im Norden vom Gerecth begrenzt 
wird. Ein aussichtsreicher Widerstand in diesem flachen, vom Buzeu-Fluß durchfsiossenen Gebiet 
ist nichi mehr wahrscheinlich, seitdem dieser Fluß in breiter Front von den Berfolgern über- 
schritten wurde. Die einzige größere Stadt, die die Rumänen in diesem Gebiet noch besitzen, 
ist Rimnicul-Sarat; die Siädte Zraila, Galatz und Fotsani gehören geographisch und strategisch 
beretts zur Sereth-Stellung. In der Dobrudscha haben die Bulgaren die Russen bis südlich 
Babadag getrieben. Die Front der Verbündeken hat nunmehr die größtmögliche Verkürzung 
um 900 Kilometer erreicht. 
Die Lage auf dem westlichen Kriegsschauplatze ist, von lokalen Kämpfen abgesehen, unver- 
ändert. Der Vorskoß der Franzosen bei ZBerdun ##l nichts als eine politische Demonstration 
und kann auf die Gesamtlage keinen Einfluß ausüben. Die SZilanz des Jahres 1916 wird 
für die Franzosen durch den geringen örtlichen Erfolg nicht gebessert. Nach monatelangen blutigen 
Kämpfen und schwersten französischen und englischen Verlusten ist die Front in Frankreich und 
Belgien bis auf minimale Aenderungen im Dezember 1910 dieselbe wie um Dezember 1915. (W. T. B.) 
Babadag in der Dobrudscha besetzt. 
Sofia, 18. Dezember. (Amtlicher Heeresbericht.) RKumänische Front: In 
der Dobrudscha erreichten die verbündeten Truppen die Linie Babadag —Ostrowo. 
Kavallerie zog in dic Stadt Zabadag ein. Die RKussen zünden auf ihrem Rückzuge 
die Dörfer an. Die einigermaßen wichtigen Gebäude in Zabadag wurden durch 
den Feind zerstört. In der östlichen Walachei dauert der Vormarsch an. Die 
verbündeten Truppen überschritten den Calmatzuit-Fluß. (W. T. B.) 
       
     
1896 
  
  
  
  
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