Full text: Archiv des öffentlichen Rechts. 33. Band. (33)

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bauenden Charakter an sich. Nachdem uns bisher gelehrt: „I’Etat n'est 
plus une puissance souveraine qui commande; il est une groupe d'indivi- 
dus detenant une force“ erfahren wir jetzt, daß diese force nur dazu jenen 
gegeben ist, „a creer et ä gerir les services publics.* Diese allein 
sind es, die es überhaupt rechtfertigen, wenn eine Gruppe, die gouvernants, 
eine größere Macht besitzen als die in ihrer Gesamtheit ihnen gegenüber- 
stehenden Beherrschten: So wird „la notion du service public la notion 
fondamentale du droit public moderne“®: und den Nachweis hierfür zu er- 
bringen, ist der Zweck des ganzen Buches. 
Dabei ist es durchaus richtig, wenn DusuIT von der in der modernen 
Zeit qualitativ und quantitativ ins Ungeheure gesteigerten Bedeutung der 
öffentlichen Dienste spricht: ihre Erfüllung macht heute in einem ganz 
anderen Maße den Inhalt der Staatsaufgaben aus, denn früher. Aber es 
ist doch viel zu weitgehend, wenn er von dem öffentlichen Dienst, den er 
(S. 51) definiert als „toute activite dont l’accomplissement doit &tre reglk, 
assure et contröl& par les gouvernants, parce qu’il est indispensable & la 
realisation et au developpement de l’interd&pendance sociale et quiil est 
de telle nature qu'il ne peut ötre assure complötement que par l’interven- 
tion de la force gouvernante“, aussagt, daß nur eben der Öffentlichen 
Dienste und ihrer pünktlichen Erfüllung wegen ein Öffentliches Recht 
überhaupt vorhanden sei*. Wie alles Recht um der Menschen willen 
da ist, so muß, wenn man Dug@umr liest, alles öffentliche Recht der 
öffentlichen Dienste willen geschaffen sein. Ihnen zuliebe werden (und 
dürfen!) Gesetze von den Herrschenden erlassen werden, ihre Organisation 
und ihr richtiges Funktionieren zu gewährleisten, ist Rechtepflicht’. 
gegen die weder Herrschende noch Beherrschte verstoßen dürfen. Wenn 
D. dann weiter diese angebliche Rechts pflicht (die re vera, soweit noch 
keine Gesetze für die betreffenden öffentlichen Dienste bestehen, nur even- 
tuell praktische Notwendigkeit, abernichts rechtlich (iebotenes 
und vom Recht darstellt und damit dem Werke eine Geschlossenheit in 
sich verleiht. 
» 5, 32 Introduction p. XIX, 
* S. 52: le droit public moderne devient un ensemble de r&gles deter- 
minat l’organisation des services publics et assurant leur fonctionnement 
regulier et ininterrompu... Le fondement du droit public, ce n'est plus 
le droit subjectif de commandement, c’est la rögle d’organisation et de 
gestion des services publics. Le droit public est le droit objectif des ser- 
vices publics.....le droit public n’est plus fonde sur le droit subjectif de 
l’Etat, sur la souverainete, mais repose sur la notion d’une fonction sociale 
des gouvernants, ayant pour object l’organisation et le fonctionnement de: 
services publies, 
° 8.53 unten.
	        
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