Full text: Archiv des öffentlichen Rechts. 37. Band. (37)

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des Machtstrebens der Völker zumal bei uns unter Hınweis auf den leiden- 
schaftlichen Haß und den selbstsüchtigen Neid unserer Feinde und auf 
deren unverhüllte Eroberungsziele. 
‚Wir hoffen (S. 26), daß an dem gesunden Wirklichkeitssinn des deut- 
schen Volkes, an dem einmütigen Willen unseres siegreichen Heeres und 
an der leidenschaftlichen Verbissenheit unserer Feinde die auf einen vor- 
zeitigen Friedensschluß ohne Annexionen und Entschädigungen gerichteten 
Bestrebungen scheitern werden. Wir wollen die Stunde abwarten, in der 
die Dinge für einen deutschen Frieden reif sind. Ist sie aber ge- 
kommen, dann sollen uns keine sozialdemokratischen Versöhnungsträume 
davon abhalten, das zu verwirklichen, was unsere Daseinsbehauptung ver- 
langt.“ In allgemeiner Umschreibung des Zieles sagt v. G. (S. 5): „Wir 
verteidigen unser Dasein. Aber wir sind belehrt worden, daß zu unserer 
Daseinsbehauptung die Wiederherstellung des früheren Zustands nicht ge- 
nügt. Wir wollen nicht in eine Lage zurückversetzt sein, die es ermöglicht 
hat, daß eine feindliche Weltverschwörung uns mit der Gefahr der Ver- 
nichtung unseres Daseins bedroht. Vielmehr wollen wir eine Weltlage 
schaffen, die uns für absehbare Zeit vor der Wiederholung solcher Er- 
drosselungsversuche sichert. Dazu aber bedürfen wir der realen Erweite- 
rung unserer politischen und wirtschaftlichen Macht! Machterweiterung im 
Osten und im Westen, in Europa und über See muß uns der Friede bringen, 
wenn anders er in Wahrheit für uns Daseinsbehauptung bedeuten soll! 
Machterweiterung durch engeren Zusammenschluß mit unseren Verbündeten, 
aber auch Machterweiterung durch Gewinnung besser geschützter Grenzen 
und darüber hinaus durch Festhaltung einer wirksamen Obergewalt in den 
eroberten Feindesgebieten, durch Erringung ebenbürtiger Seegewalt auf 
den von englischer Tyrannei befreiten Meeren und damit zugleich der un- 
eingeschränkten Teilnahme am Welthandel, durch Vergrößerung unseres 
überseeischen Kolonialbesitzes und Erwerb von Stützpunkten für die Siche- 
rung seiner Verbindung mit der Heimat! Auch denken wir nicht daran. 
auf eine Entschädigung für die von uns gebrachten ungeheuren finanziellen 
Opfer zu verzichten, und nehmen im Osten die Abtretung von reichlichem 
Siedlungslande als Ersatz für Barzahlung in Aussicht. Denn mögen wir 
wollen oder nicht: die geschichtliche Entwicklung stellt uns mit unentrinn- 
barem Zwange vor die Wahl, entweder als Vormacht des Deutschtums zu- 
gleich unsere Weltmachtstellung unangreifbar zu befestigen oder auf die 
Erfüllung unserer nationalen Lebensaufgabe überhaupt Verzicht zu leisten. 
Deutlich vernehmbar ruft uns die Stimme der Weltgeschichte für die Stunde, 
in der die säkulare Entscheidung der Völkerschicksale fallen soll, ihr Jetzt 
oder Niemals zu. Wir würden nicht nur unserm Selbst untreu werden, 
sondern Verrat an der Menschheit üben, wollten wir den Ruf überhören. 
So und nicht anders dachte das deutsche Volk als Ganzes über den künf-
	        
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