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durch das Labyrinth hindurchzuführen, ihn mit dem Rechtszustand und auch
mit den Kontroversen bekannt zu machen, ihm das Material in die Hand
zu geben, um selbständig nachzudenken und ihm doch ein geschlossenes
Bild zu hinterlassen. Das ging nicht ohne Kunst. Der Verfasser hat sie
besessen, und darum ist seine Arbeit wertvoll und dankeswürdig.
Redslob.
nn
Anzeigen.
Gegen sechsfache Tebermacht. Von Antäus. Literar. Anstalt.
von Rütten und Löning. Frankfurt a. M. 1917. Mk. 1.—.
Eine — im Gegensatz zu dem unerhörten Schund an sonstiger Kriegs-
literatur! — hocherfreuliche, durch wertvolles graphisches und Karten-
material ausgezeichnete Darstellung, die auch in der Bücherei des Staats-
und Völkerrechts wegen der erstmaligen, vom Seminar für Internationales
Recht in Kiel auf ihre Richtigkeit hin nachgeprüften Zusammenstellung der
Kriegserklärungen und Abbrüche diplomatischer Beziehungen im Weltkriege
nicht fehlen darf.
Strupp.
Dipl.-Ing. Dr. Th. Schuchart, Zur Frage der deutschen Außen-
handelsförderung. Berlin 1916, Verlag von Leonhard Simion Ntf.
Die Kriegswirtschaft hat den Außenhandel stark eingeschränkt, und
die Uebergangswirtschaft wird es voraussichtlich auf absehbare Zeit dabei
belassen. Das darf aber die öffentliche Verwaltung nicht hindern, alles.
vorzubereiten und durchzuführen, was tür die Förderung des Außenhandels
von Wert sein kann. Wie auf allen Verwaltungsgebieten muß es auch
hier den zuständigen Organen überlassen bleiben, nach eigenem Ermessen
das öffentliche gegenüber dem privaten Interesse zu wahren. Die Verwal-
tung kann nur die Interessen wahren, die ihren Zwecken nicht zuwider-
laufen. Das muß jeder berücksichtigen, der mit Aenderungsvorschlägen an
die maßgebenden Stellen herantritt.
Der Wunsch nach einem Reichswirtschaftsamt dürfte sich wohl ohne
große Schwierigkeiten erfüllen lassen. Man brauchte sich nur dazu zu
entschließen, dem Reichsamt des Innern die Bearbeitung der sozialpoliti-
schen Angelegenheiten zu nehmen und sie’ einem neu zu errichtenden
Reichsarbeitsamt zu übertragen. Beiden Reichsämtern wäre ein Beirat zur
Seite zu stellen, so daß alle Interessenten rechtzeitig gehört und der Ver-
waltung mit Rat und Tat zur Seite stehen könnten. (Ueber die Organisa-
tion der Zentralbehörden vgl. DocHow, Auswärtige Verwaltung, 1916 S. 4.
Vgl. auch die Bemerkungen zu der Schrift von Art über das Außenhan-
delsamt.)