Full text: Archiv für öffentliches Recht.Zweiter Band. (2)

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grossen Reformationsmandats und Niederschlagung des oberlän- 
dischen Aufstandes zu Gunsten der alten Kirche, 1529 Eintritt 
in das christliche Burgrecht der evangelischen Städte und Strass- 
burgs, 1536 Schutz von Genf gegen Savoyen. 
Die staats- und völkerrechtlich interessanteste dieser berni- 
  
Will und Meinung ist, über sölich obangezöugt Begär und Anbringen der 
Priestern Eehalb an Üch beschächen, söllen wir billig gehorsam erschinen, 
und fügen also Üch, unsern gnädigen Herren, zu wüssen, dass under uns das 
mer worden ist, dass es bi dem ersten Ansechen der Priestern halb beliben 
sölle, also dass alle Priester, so Eewiber nämen, oder mit Huren hushalten, 
ir Pfründen beroubt und wie ander Lüt, sich mit Rüten, Hacken und ir 
Hand erneren söllen und inen dehein Eewiber erloupt werden, es sye dann, 
dass gemein Eidgenossen oder der Mertheil under inen, den Priestern nach- 
lassen, Ewiber zu haben, alsdann Jr unser gnädigen Herren, inen dasselb 
ouch verwilligen (mögen). So denne, gnädigen Herren, so werden die Üweren 
in gemeinem Landgericht von den Müllern merklichen beschwärt und über- 
nutzot, desshalb wir an Üch begären, der Müllern halb ein Ordnung zu 
machen, was und wieviel man inen zu Lon geben sölle, damit der gemein 
Mann nit also übernutzot werde. Witer so erklagen sich Etlich us bemel- 
tem üwerem Landgericht, so Burger sind, dass man inen den Zoll bi dem 
nüwen Hus abnäme und abfordere von dem, so sie in irem Hus bruchen, 
über das sie desselben in dem Burgrechten, gefryot sind, desshalb wir Üch 
bitten, üwere Burger bi irem Burgrechten zu handhaben, und von dem, so 
sie in iren Hüsern bruchen, nach Inhalt irs Burgrechten nützit zu nämen. 
Harin wölle sich üwer Gnad bewisen nach üwerem Vertruwen; stat uns mit 
unserm Lib und Gut als getrüwen Underthanen gegen Üch, unsern gnädigen 
Herren ze verdienen.“ — Datum Suntag nach Mathei Anno XXVII (1527). 
Beid Feldweibel und gemein Landgericht Zollikofen. 
Hasle. 
1527. Mentag nach Mathei. Sept. 23. (Seite 482.) 
Unsren früntlich Gruss mit wilger Gehorsame, üweren onädigen Wysheit 
allzit dienstlich, in guten Drüwen von uns bereit. Edlen, strengen, vesten, 
gnädigen, wysen, lieben Herren, als üwer Botschaft bi uns erschinen und 
uns fürgehalten der Priester Anbringen der Ee halben, habend wir uns 
berathen und ist das Mer bi uns worden, den Priestern die Ee nit zu 
gestatten, und die Pfründen darbi zu nutzen, sunder welich deren Wiber 
nämend, die och arbeiten, als wir Laien dun müssen. Was aber bi ÜUch und 
sunst den Uweren das Mer wirt, mügend wir och wohl erliden. Der Clöster 
halb zu bevogten dunkt uns billich, das nach üwerem gnädigen guten Willen 
zu handlen nach üwerm Gefallen. Damit halt Üch Gott in langer Gesund- 
heit, in Eren. Geben zu Hasle uf Mentag nach Mattei im XXVI. (1527.) 
Amman und Gemein zu Hasle.
	        
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