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clatur auch bisher eine willkürlich gewählte und nicht immer gleich-
artige und übereinstimmende gewesen ist, lassen sich auf folgende
vier Grundsysteme zurückführen:
1) Das directe oder, wie es jetzt gewöhnlich genannt wird,
obligatorische Referendum, wornach alle Gesetze, meistens
auch alle Beschlüsse der repräsentativen Körperschaft, insoweit
sie eine allgemeine, nicht bloss auf einzelne Privaten oder Kor-
porationen sich beziehende Bedeutung haben, erst dann Rechts-
giltigkeit erlangen, wenn sie einer Volksabstimmung unterbreitet
und von derselben angenommen worden sind. Diess ist das ein-
fachste System, dessen Einfachheit ihm auch allenthalben leicht
Freunde erwirbt. Es ist rechtlich betrachtet nichts Anderes als
die Volksgesetzgebung, wie sie auf den Landsgemeinden ausgeübt
wird, lediglich auf verschiedene solche Landsgemeinden ver-
legt, deren Abstimmungsresultate zusammengezählt werden. Die
Repräsentantenversammlungen (Grossen Räthe, Cantonsräthe,
Landräthe), welchen die Gesetzeserlassung technisch zunächst ob-
liegt, sind daher im Grunde weiter nichts als eine grössere vor-
berathende Commission, das Gesetzgebungsrecht wird direct vom
Volke ausgeübt.
a III.
L’art. 33 ancien portait:
Le droit.d’imitiative appartient A tout membre du Grand Conseil ct au
pouvoir executif.
Les 21 et 22 Janvier 1882, le peuple a substitue l'article suivant:
Le droit d’initiative appartient:
Au peuple;
A tout membre du Grand Conseil;
Au pouvoor executif.
L’initiative populaire est le droit de proposer au Grand Conseil
l’adoption, Velaboration, la modification ou Vabrogation d’une loi ou d’un
decret..
La proposition doit etre faite par 3000 electeurs au moins.
St le Grand Conseil rejette la proposition ou modifie le texte d’un projet
dont Vadoption integrale est demandee, la question est soumise au peuple;
mais le Grand Conseil peut presenter les motifs de son rejet ou une pro-
position parallele.
La loi regle la forme en la quelle s’exerce le droit d’initiative.
Cette „loi sur l’exereice du droit d’initiative populaire“, adoptee par le
Grand Conseil le 19 Mars, a 6te promulgude le 22 Mai 1883.