— 161 —
v. 3. Juni 1876 $S 7 — SToERK, a. a. OÖ. S. 11, 53, 190, 482, 500,
569), oder nur eine Anzeige an die vorgesetzte Behörde nothwendig
(sachsen-altenb. G. v. 31. Mai 1870 8. 28, sachs.-kob.-goth.
V.U.8$ 154, reuss. [j. L.] V.U. 8. 85, al. 1, schaumb.-lipp. V.U.
Art. 19 — StoErk, 8. 489, 460, 543, 552), oder endlich ein Urlaub
zwar zu erbitten sei, jedoch nur aus erheblichen und ausserordent-
lichen Gründen versagt werden könne (bayer. G@. v. 4. Juni 1848
[in der Fassung der Bekanntm. v. 22. März 1881] Art. 30, sächs.
V.U. 8 75 [Fassg. des Ges. v. 19. Oct. 1861], reuss. [ä. L.] V.U.
$ 60 — Storrk, 8. 96, 123, 524), Gründe, die dem Landtage auf
Antrag mitzutheilen (sachs.-ınein. G. v. 24. April 1883, Art. 18 —
SToERK, 8. 391) oder sogar von diesem anzuerkennen seien (oldenb.
V.U. Art. 21, 8 1u.2 — Storrk, 8. 315). Nur die schwarzburg.-
sondershausener Beamten „bedürfen“ schlechthin „des Urlaubs“
(Ges. v. 14. Jan. 1856, $ 5, al. 2 — Stoerk, 8. 493).
In Baden führte jedoch die Unterlassung einer gesetzlichen Nor-
mirung der Urlaubsfrage zu langjährigen Conflicten zwischen Regie-
rung und Landtag, welche unter dem Namen des „Urlaubsstreites“
bekannt geworden sind. (v. RoTteck u. WELckER, Staatslexikon 1843,
Wort „Urlaub“ Bd. 15, S. 591-606. —)
Die nicht minder praktisch wichtige Frage nach der Tragung der
Stellvertretungskosten im Falle der Wahl eines Beamten zum Land-
tage hat nur vereinzelt eine gesetzliche Regelung gefunden (vgl.
G. Meyer, Lehrbuch des deutschen Staatsrechts, $ 150), und zwar
soll die Staatskasse die Vertretungskosten tragen nach dem braunschw.
Gesetz vom 22. Nov. 1851, $ 15, al. 2 und der schaumb.-lipp.
V.U. Art. 19 (Storrk, 8. 361, 552); auch das sächsische Gesetz
vom 7. März 1835 (die Verhältn. der Civilstaatsdiener betr. ; Ges.-
u. Verordn.bl. f. d. Kgr. Sachsen S. 169 ff., $ 15, al. 2) stellt den
Beamten für diese Kosten sicher vor Gehaltsabzügen. In gleicher
Weise bestimmt hinsichtlich der zum Reichstag gewählten Reichs-
beamten®) $ 14, al. 2 des Reichsbeamtengesetzes vom 31. März 1873
®) Das Analoge gilt von den zum Reichstag gewählten elsass-lothrin-
gischen Landesbeamten. Auch für die zum reichsländischen Landesaus-
schuss gewählen Beamten trägt die Staatskasse die Vertretungskosten:
vergl. $ 14, al. 2 des R.B.G. in Verb. mit Art. I des Einf.-Ges. (für Elsass-
Lothringen) v. 23. Dec. 1873 und els.-lothr. Verordn. v. 26. April 1875 über
den Urlaub der Beamten und deren Stellvertretung.
Archiv für Öffentliches Recht. III. 1. 11