„Z. Im Februar 1918 vor der Offensive bin ich für eine unzweideutige
Erklärung über Belgien eingetreten und für eine saubere Ausfüllung
des Rahmens des Brest-Litowsker Friedens im Sinne des Rechts.
„4. Ich habe diese Forderung wiederholt, als wir auf dem Höhe-
punkt unserer militärischen Erfolge standen.
„Diese Schritte entsprangen einer einheitlichen Grundauffassung. Ich
habe nie anders geglaubt, als daß das Recht in diesem Kriege siegen
würde. So forderten nationales Interesse ebenso wie Menschheitsgesin-
nung, den ARechtsgedanken aufrichtig auf unsere Fahnen zu schreiben.
Ich habe daher von Anfang an die alldeutschen Kriegsziele bekämpft, sie
waren geeignet, die feindliche Widerstandskraft zu stählen. Ich bin ebenso
Gegner des Programms der Drogrammlosigkeit, das von dem Gesichts-
punkt ausgeht, unseren Unterhändlern die Arbeit nicht durch eine ver-
frühte Festlegung auf bestimmte Bedingungen zu erschweren. Ich habe
ferner die Friedensangebote für inopportun gehalten, soweit sie sich an
Regierungen wandten, die nichts von einem Rechtsfrieden wissen woll-
ten, einem Frieden, der sich mit der Ehre und Sicherheit aller Völker
vereinen läßt.
„AUnzweideutige Klarheit über unsere Kriegsziele vor aller Welt, das
war das Drogramm, für das ich mich einsetzte. Und ich glaube in der
Tat, daß eine rechtzeitige Klarheit, besonders über Belgien, uns den
Weg zum Kechtsfrieden rascher freigemacht hätte, als alle Annäherungs-
versuche an den Feind.
„Nun zu meiner Stellung zur inneren Politik!
„Ich weise wieder auf bestimmte Schritte hin: Ich bin Ende Juni 1917
für die Einführung des allgemeinen, geheimen, gleichen und direkten
VWahlrechts in Preußen eingetreten.
„Ich habe im Juli 1917 mich gegen ein Koalitionsministerium er-
klärt und für eine Regierung, die in überzeugender Weise den Ausdruck
des Majoritätswillens bildete. Ich glaubte allerdings damals nicht, daß
eine so weitgehende Darlamentarisierung nötig wäre wie heute.
„Ich war, ich gestehe es offen, ein erklärter Gegner des Siebener-
Ausschusses zur Kontrolle der einzelnen Schritte der Regierungshand-
lungen. Ich glaube, daß auch gerade innerhalb der großen Demokratien
Raum ist für den Führergedanken und für das Vertrauen in die Füh-
rung. Kontrollkommissionen zur Aberwachung der einzelnen Schritte der
Exekutive scheinen mir nur bei einem Mißtrauensverhältnis zwischen
Parlament und ARegierung berechtigt.
„Meine Herren, Sie erwarten nicht von mir, daß ich Ihnen mitteile,
daß das demokratische Drogramm, das ich heute vertrete, in dieser Form
Prinz Max von Baden 26 401