Full text: Archiv für öffentliches Recht.Achter Band. (8)

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has no locality zu interpretiren. Dieser bekundet offen die Zu- 
stimmung der englisch-nordamerikanischen Praxis zur lex domi- 
cilii. Nach Angabe Phituımore’s”?) urtheilen die Gerichtshöfe des 
Staats Louisiana nach der Saviıcnv’schen Theorie und damit 
nach der lex rei sıtae auch für Mobilien. Wıewohl sich die 
Theorie dem Einflusse der lex sıtus nicht verschliesst, bekennt 
sich doch die Praxis im übrigen noch fortgesetzt zur lex do- 
micili. 
Im russischen Rechte”®) gilt für Polen durch den code Napo- 
leon das Nationalitätsgesetz im Mobiliarrechte. Derselbe Grund- 
satz gilt im Herrschaftsbereiche des Svod. Das Liv-, Esth- und 
Curländische Privatrecht bestimmt in art. XXXII ausdrücklich, 
dass Rechte an beweglichen Sachen und deren Besitz nach den- 
jenigen Gesetzen, denen der Eigenthümer oder Besitzer seinem 
persönlichen Gerichtsstande nach unterworfen ist zu beurtheilen 
seien. Ebenso gilt die lex domicilii für bewegliche Sachen im 
finnländischen Rechte. 
Der cödigo civil espaäol”!) bemisst gleichfalls .die Mobilien 
nach dem Nationalitätsgesetze des Eigenthümers. 
Wenn auch der cödigo civıl portuguez ’°) wohl ebenfalls auf 
?2) PHILLIMORE a. a. O. Bd. IV S. 434. 456. f. DupLey FiIELD a. 2.0. 
S. 394. WHARToN a. a. O. $ 304. 
?3) LEHR, 6el&ments de droits civil russe a. a. O. S. 5--9. 
?4) Art.10: Los bienes muebles estän sujetos ä la ley de la naciön del 
proprietario. 
Interessant sind uns die Aufklärungen TorrREs CAMmPpos, Estudios de de- 
recho internacional privado, Madrid 1891 S. 27. Danach hatte der cödigo 
espaiiol dieselbe Bestimmung in seiner ersten Redaction aufgenommen, wie 
sie der codice italiano in art. 7 für Mobilien kennt: Segün el Cödigo, en sı 
redacciön primera, los bienes muebles estän sujetos & la ley del proprie- 
tario, salvas las disposiziones contrarias del pais en que se 
encuentren. EI Cödigo reformado ha suprimado esta salvedad. Der Stand- 
punkt des Cödigo espafol auf dem principio di nationalita und ordre public 
ist damit offenkundig, ebenso die Nothwendigkeit der Auslegung seiner Be- 
stimmungen auf Grund dieser Grundsätze. 
75) Art. 24. 26. s. oben.
	        
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