Full text: Archiv für öffentliches Recht.Neunter Band. (9)

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Dr. Heinr. von Poschinger, Kais. Geh. Regierungsrath. Die wirthschaft- 
lichen Verträge Deutschlands. I. Bd, Die deutschen Konsular- 
Verträge. II. Bd. Die deutschen Handels- und Schifffahrts-Verträge. 
Berlin 1892. R.v. Deckers Verlag (G. Schenk). 
Im Anschlusse an ältere Publikationen desselben Verlags giebt der 
fachkundige Verfasser eine dem jetzigen Stande der Gesetzgebung und der 
Staatenpraxis angepasste Neubearbeitung und Gruppirung des diplomatischen 
Quellenmaterials soweit es die Amtsthätigkeit der Konsuln in ihren mannig- 
fachen Verzweigungen auf jurisdiktionellem und verwaltungsrechtlichem 
Gebiete betrifit. Es galt ein überaus weitläufiges Material zu sichten, das 
Geltende vom Veralteten zu scheiden, den Zugang zum amtlichen Publi- 
kationsorgan zu eröffnen. Nach allen angedeuteten Richtungen hin entspricht 
v. Poschinger’s Arbeit berechtigten Erwartungen. — Die Handels- und 
Schifffahrtsverträge geben den Stand des Jahres 1892 wieder und gruppiren 
also den Vertragsstoff der aussereuropäischen Staaten um den praktisch 
wichtigen Kern der Abmachungen, welche die handelspolitischen Be- 
ziehungen Deutschlands, Oesterreich-Ungarns, Belgiens, Italiens und der 
Schweiz jüngst auf vertragsrechtlicher Grundlage sicher stellten. Die kon- 
sularrechtlichen Partien sind aus den Handels- und Schifffahrtsverträgen aus- 
geschieden und durch Verweisungen auf den 1. Band des Werkes ersetzt 
Die empfindlichen Schwierigkeiten, welche sich beim Druck von Zolltarifen 
regelmässig einstellen, sind auch hier wahrnehmbar und nicht immer glücklich 
vermieden. T. 
L. von Bar, Geheimer Justizrath und o. ö. Professor der Rechte in Göt- 
tingen, Mitglied des Reichstags. Das Gesetz über das Tele- 
graphenwesen des Deutschen Reiches. Internationale Verlags- 
Anstalt. Berlin SW., Wilhelmstrasse 10. [I], 35 S. 
v. Bar’s Schrift, ein Sonderabdruck aus der vielumfassenden wie viel- 
gestaltigen „Neuzeit“ weiland „Immaterialgüter* ist ein dem Aufbau des 
Gesetzes folgende Erläuterung und Kritik des im Telegraphengesetze ver- 
einigten Rechtsstoffes, welche eine auch dem Laien leicht verständliche Ein- 
führung in dies neueste Gebiet des Verkehrsrechts gewährt. Es gewährt 
der Arbeit von Bar einen besonderen Vorzug, dass ihr Verfasser zu den 
Reichstagsabgeordneten gehörte, welche um das Zustandekommen eines das 
gesunde Weiterblühen des Telegraphenwesens wie die Entwicklungsfreiheit 
der elektrotechnischen Industrie in Deutschland gleichmässig gewährleistenden 
Gesetzes am thätigsten sich gemüht haben. Durch diesen Umstand haben 
wir in obiger Schrift den Niederschlag von den unmittelbaren Eindrücken 
und Anschauungen eines persönlich beim Kampfe Betheiligten, welche einer 
Reihe von wichtigen 'Einzelheiten jenes Streites, bei den künftigen Debatten 
über den Electricitätsgesetzentwurf, wenn nöthig, aufzufrischen vermag. Da 
v. Bar’s zahlreiche Verbesserungsvorschläge die Zustimmung der damals
	        
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