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Postwesens, welche ihm Gelegenheit bietet, mancherlei festgewurzelte wissen-
schaftliche Sagen zu zerstören. Namentlich weist er nach, das die bisher
angestaunten Heldenthaten von Erfindern und Begründern meist nicht die
Ergebnisse der Thätigkeit von Männern waren, welche die natürliche Ent-
wickelung der Dinge verstanden und den Bedürfnissen ihrer Zeit dienstbar
machten. Zur Erläuterung seiner in sich festgefügten Darstellung hat Huser
das gelehrte Beiwerk nothwendiger Einzeluntersuchungen, sowie die Abfın-
dung mit seinen Gegnern in die Anlagen verbannt, welche fast die Hälfte
des Buches einnehmen. Leider wird diese Wohlthat der fast durchgehenden
Anmerkungslosigkeit sehr durch den starken Gebrauch und die Neubil-
dung von Fremdwörtern beeinträchtigt. Wenngleich das Bestreben nach
möglichster Verschärfung grundlegender Begriffe durch die Wahl solcher
Neuprägungen technischer Bezeichnungen ganz klar zu Tage tritt, so würde
m. E. ein weiteres Ringen mit unserer Muttersprache ihm für Wörter wie
Universalirung, Evolution, konkurrenzirt u. a. m. passende und verständliche
Ausdrücke zugeführt haben.
Hvser’s Arbeit bildet einen Theil eines in Aussicht genommenen drei-
bändigen Werkes, in dem er den Einfluss des modernen Verkehrs auf die
Theorie und das Erwerbsleben zur Darstellung bringen will. Man kann nach
der vorliegenden Probe mit gutem Erwarten diesem dankenswerthen Unter-
nehmen entgegensehen.
Leipzig. Dr. G. Maas.