Full text: Archiv für öffentliches Recht.Zehnter Band. (10)

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verbänden), deren Personal (unter gewissen weiteren Voraus- 
setzungen '*?) von der Versicherungspflicht frei ist, kann man nur 
die politischen Gemeinden und ihr Personal (z. B. Bürgermeister, 
Dorfschulzen, Gemeindeschreiber und Gemeindediener)!** verstehen, 
nicht die kirchlichen Gemeinden mit ihrem Personal'!. Ebenso- 
wenig fällt das Kirchenpersonal, von Ausnahmen wie den Militär- 
und Anstaltsgeistlichen und den Organen des landesherrlichen Kir- 
chenregiments abgesehen '*°, unter die „Reichs-, Staats- und Kom- 
munalbeamten“”, Denn wiewohl auch die Kirchendiener (von 
143 Tjeber diese vgl.meinLehrbuch 824 (ITA5,IIC und) IIS. 111ff. 
und $ 72 III 1c S. 349. 
144 Die Versicherungspflicht der Schreiber und Bureaugehilfen im städti- 
schen u. s. w. Dienste erörtert z.B. die „Arbeiterversorgung“ X, 1893, 
S. 128 Briefk. 13, 3, S. 160 Briefk. 29, 6, S. 431 Briefk. 1, S. 457 Nr. 415 
und S. 572 Briefk. 6, 4. 
15 Vgl. richtig auch die Aeusserung des Grossherzoglich Hessischen 
Oberkonsistoriums in der „Invaliditäts- und Altersversicherung“ I, 
1890/1891, S. 84 Sp. 2. Selbst soweit man der „Gemeindetheorie“ huldigen 
und das kirchliche Vermögen, insbesondere daher auch die kirchlichen Bau- 
lichkeiten und Ländereien als „Gemeindeeigenthum“ betrachten muss (vgl. 
z. B. FRIEDBERG, Kirchenrecht, 3. Aufl., Leipzig 1889, S. 461), ist unter 
dieser „Gemeinde“ nicht die politische, sondern die kirchliche zu verstehen 
und daher diese, nicht jene die Arbeitgeberin der versicherungspflichtigen 
Personen. So auch betreffs der oben S. 887 Anm. 141 erwähnten kirchlichen 
Friedhöfe, wobei aber zu beachten ist, dass Friedhöfe auch sehr oft im Eigen- 
thum der politischen Gemeinde stehen. 
146 Vgl. FRIEDBERG, Kirchenrecht $ 81 IV 8.185 und FRIEDBERG, 
das geltende Verfassungsrecht der evangelischen Landeskirchen, Leipzig 1888, 
8 23 8. 256 sub VIII, $ 14 IL1 A S. 145. — Neuerdings hat das Preus- 
sische Oberverwaltungsgericht in der Entscheidung vom 27. Sept. 
1890, Bd. 20 8. 451 und vom 1. April 1892, Bd. 22 S. 36 (vgl. auch 
Deutsche Zeitschrift für Kirchenrecht, 3. Folge, herausg. von FriEn- 
BERG und SEHLING, Bd. II, Freiburg 1892, 8. 131ff., Bd. III, 1893, S. 379 ff.) 
erklärt, die Superintendenten und Konsistorialbeamten seien weder mittel- 
bare noch unmittelbare Staatsbeamte. — Vgl. zur Judikatur des Preus- 
sischen Oberverwaltungsgerichts auch noch dessen ältere Entscheidung 
Bd. 11 (1885) Nr. 18 S. 142 sowie Archiv für katholisches Kirchen- 
recht Bd. 70, N. F. Bd. 64, Mainz 1893, 8. 129. 
47 Vgl. die Citate der Anm. 142 sowie Invaliditäts- und Alters-
	        
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