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und 1857 erhoben wiederholt die in Argentinien geborenen
Kinder dort lebender Engländer Beschwerde bei der gross-
britannischen Regierung, weil sie in Buenos Aires zum Militär-
dienst herangezogen werden sollten!’‘. Im gleichen Jahre legte
Frankreich bei der argentinischen Regierung zu Gunsten seiner
sich in analoger Lage dort befindlichen Unterthanen Verwendung
ein. Aehnliche Verhandlungen fanden 1874 zwischen Italien
und Venezuela statt, welche ihren Abschluss in der folgenden,
für die Auffassung der venezolanischen Regierung charakteristischen
Note an den italienischen Geschäftsträger fand: „La Constitution
du Venezuela a pose le principe, que tout individu n& sur le sol
de la Republique est Venezuelien, quelle que soit la nationalite
de ses parents; les fils d’Italiens nes au Venezuela sont des
lors Vengzueliens . . Les codes etrangers n’ont aucune force sur
le territoire de la Republique: en cons&equence, nous considerons
comme Venezueliens de droit et de fait les enfants n&s sur notre
territoire de parents etrangers, sans aucune exception, et nous
leur reconnaitrons les mömes droits et les mämes obligations que
la constitution et les lois accordent ou imposent aux autres
citoyens !97.*
Die weitaus zahlreichsten Fälle haben sich natürlich zwischen
Spanien und seinen ehemaligen Kolonien abgespielt. Von diesen
sei der folgende hier angeführt:
Ein in Barcelona lebender und in Buenos Aires geborener
Sohn spanischer Eltern, Namens Romaguera y Alizar, sollte, ob-
gleich er in den Konsulatsregistern der Republik Argentinien im-
matrikulirt war, nach Ausweis der spanischen Stammrollen im
dortigen Heere eingestellt werden. Der argentinische Konsul
protestirte hiergegen, da Romaguera in Buenos Aires geboren
und auf Grund des zwischen Argentinien und Spanien 1863 ge-
100 Weiss a. a. 0. S. 257 u. 258.
107 CıLvo a.a. 0. II S. 48 u. 49.
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