Full text: Archiv für öffentliches Recht.Dreizehnter Band. (13)

63 — 
der bürgerlichen Standes aber sind keine edelgebohrne und also 
auch nicht edel; sind sie gleich in familia, so sind sie doch nicht 
de familia.“ Desgleichen STOBBE, Deutsches Privatrecht $ 44, der 
u. A. ebenfalls als Grund anführt, die Verleihung des Adels sei 
ein Reservatrecht der Krone, und GIERKE, Deutsches Privatrecht 
S 48, EICHHORN, Privatrecht 8 60. In der Praxis führt in einem 
neueren Falle — Urtheil vom 30. März 1896, S. 57 der Hanseat. 
Gerichtszeitung de 1896, Beiblatt — das Oberlandesgericht Ham- 
burg aus: „Sowohl in Mecklenburg wie in Hamburg gilt Ge- 
meines Recht, das auch hinsichtlich der Rechtsfolgen der Adop- 
tion nicht durch entgegenstehende Sätze des Partikularrechts ab- 
geändert ist. Nach Gemeinem Recht aber begründet die 
Adoption durch einen Adeligen nicht den Adel noch das 
Recht, die Adelsprädikate und einen adeligen Familiennamen zu 
führen“ und das Reichsgericht sagt in derselben Sache, in wel- 
cher das Urtheil des Oberlandesgerichtes Hamburg erging, unter 
dem 17. Dez. 1896 (vgl. Beilage zu No. 5 der Deutschen Ju- 
ristenzeitung de 1897, vollständig abgedruckt in Entsch. Bd. 38 
S. 202ff.): „nach den Grundsätzen des Gemeinen Deutschen Pri- 
vatrechts verschafft eine Adoption, welche nicht durch Reskript 
des Landesherrn erfolgt, nicht den Adel.“ 
Auch das Württembergische Recht beruht in dieser Ma- 
terie wesentlich auf Gemeinem Recht. Es unterscheidet, wie das 
Bayerische Recht, zwischen Arrogation und Adoption im engern 
Sinne und fordert zur Begründung einen gerichtlich — jetzt durch 
das Amtsgericht, bei Exemten I. Kl.?® durch das Landgericht — 
und zwar nach Annahme des Württembergischen Obertribunals 
durch das für das Adoptivkind zuständige Gericht zu bestätigen- 
den Vertrag (vgl. Lane a. a. O. 8 77°). Die Annahme an Kin- 
desstatt überträgt auch hier den Namen des Adoptirenden auf 
”° Zu welchen die unmatrikulirten Rittergutsbesitzer und deren Familien 
gehören (v. Sarwey, Das Staatsrecht des Königreichs Württemberg, Bd. I 
8. 332).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.