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W das er in der empfindsamen Haut besitzt. Die Haut ist zwei Finger
Unter ihr liegt eine 20—40 em dicke Fettschicht. Diese schützt den Wal
vor Wärmenerlust, vermindert sein Eigengewicht und erleichtert ihm so das
Schwimmen. In ainer Stunde schwimmt das Tier 30 km weit. Die Vorder-
gliedmaßen sind zu 3 m langen Brustflossen umgewandekt. Eine Ahnlichkeit mit
einem Fuße kann man an ihnen nicht erkennen, da die Zehen mit einer derben
Haut umschlossen sind und auch kleine Nägel haben. Die Hintergliedmaßen
fehlen vollständig. Dafür läuft der Hinterleib in eine große, wagerecht ge-
stellte Schwanzflosse aus. Mit ihr bewegt sich der Wal wie ein Dampfer durch
die Schraube vorwärts. Auch besitzt er in ihr eine solche Kraft, daß er mit
einem Schlage ein. Boot zertrümmern kann. Mitten auf dem Kopfe hat er
zwei schlitzjärmige Nasenlöcher, durch die er Atem holt und die beim Tauchen
zusammengepreßt werden. Sobald er auftaucht, bläst er die Atemluft mit solcher
Gewalt empor, daß sie wie eine Dampfsäule 6 m hoch steigt.
2. Nahrung. Barten. Der Wal lebt vorzugsweise von Weichtieren und winzigen
Krebien. Die Unterlippe gleicht einem riesigen Schöpflösfel, der ssch zum Einfangen der
aenns vorzüglich eignet. Größere Tiere kann der Wal nicht verschlucken, da sein
„daß man kaum mit einer Faust hindurchfahren kann. Jagd auf
e macht er nicht. Kleinere Fische, die zufällig ins Maul geraten, mag er wohl
verschlucken. Statt der Zähne besitzt er über. 300.Barten.Das sind dreieckige Platten,
von denen die gröüten Zm lang sind. Sie stehen im Oberkiefer in zwei Reihen, an jeder
Seite eine, und sind am inneren Rande federähnlich ausgefasert. Durch diese Fasern
werden die ins Maul eingedrungenen Tiere wie in einem Siebe festgehalten. Kleine
Streifen dieser Barten sind uns unter dem Namen Fischbein bekannt.
3. Fang. Der grönländische Wal lebt im Nördlichen Eismeere sowie in den nörd-
lichen Teilen des Großen und des Atlantischen Ozeans. Alljährlich gehen viele Schiffe
dorthin, um Wale zu fangen. Besonders eifrig wird der Fang von Norwegen aus
betrieben. In früheren Jahren suchte man den Wal mit einer Harpune (Lanze mit
Widerhaken) zu töten. In neuester Zeit benutzt man bei seinem Fange Dampfschiffe,
auf deren Deck sich eine Kanonc befindet. Diese wird mit einem harpunenartigen Ge-
schosse geladen, das an einer langen Leine befestigt ist. Sobald man einen Wal be-
merkt, sucht man sich dem Tiere auf etwa 20 m zu nähern. Ist dies gelungen, so schießt
man ihm die Harpune in den Leib. Die Harpune enthält eine Granate, die im Leibe
des Wales zerplatzt und ihn sofort tötet. Mittels des Dampfers wird dann das Un-
geheuer an die Küste geschleppt, wo die Verarbeitung des Tieres fabrikmäßig betrieben
wird. Alles, mit Ausnahme der Gedärme, findet hier Verwendung. Die ungeheuren
Fleischmassen werden getrocknet und ebenso wie die riesigen Knochen zu Düngemehl zer-
mahlen. Aus dem dicken Speck wird Tran gekocht, und die Barten geben das wertvolle
Fischbein. '
144.Dekgemeineseebund.
1. Aufenthalt, Körperbau und Nahrung. Der Seehund bewohnt das
Nördliche Eismeer, findet sich auch an den Küsten der Nord= und Ostsee und
kommt sogar in die Elbe bis Hamburg. Er erreicht eine Länge von 1—2 m.
Seinen Namen hat er von seinem heisernen Bellen und dem Kopfe, der an den
eines Hundes erinnert. Zum Schutze gegen Kälte ist das Fell mit einem dichten
Haarkleide besetzt. Auch liegt unter der Haut eine Speckschicht, die vor Wärme-
verlust schützt. Die kurzen Beine endigen in Flossenfüßen. Die Hinterbeine
steben nach rückwärts und bilden mit dem kurzen Schwanze ein flaches Ruder.
Im Schwimmen und Tauchen ist der Seehund Meister. Die Augen schützt er
beim Tauchen durch eine Nickhaut, Nase und Ohren durch Klappen. Länger als