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worden ist, und nur dem Zwecke dienen, ihre Kenntnis weiter
zu verbreiten. Eine Verordnung kann tausendfach „veröffentlicht“,
aber nur einmal verkündigt werden. Beispiele solcher Mit-
teilungen sind:
Die Ausführungsbestimmungen zum Jesuitengesetz vom
20. Mai 1873, R.-G.-Bl. S. 109, COentralbl. S. 159. — Bestimmun-
gen über genehmigungspflichtige Anlagen vom 20. Juli 1873,
R.-G-.Bl. S. 299, Centralbl. S. 234. — Kaiserl. Verordnung, be-
treffend die Postverwaltungen vom 22. Dez. 1875, R.-G.-Bl.
S. 379 und Bekanntmachung des Reichskanzlers, Centralbl. 1876,
S. 5. — Kaiserl. Verordnung, betreffend Tagegelder u. s. w. vom
29. Juni 1877, R.-G.-Bl. S. 545, Oentralbl. S. 347. — Kaiser!.
Erlass, betreffend das Reichspostamt vom 23. Febr. 1880, R.-G.-Bl.
S. 25, Oentralbl. S. 95, sowie vom 7. März 1891, R.-G.-Bl. 8. 19,
Centralbl. S. 55 und vom 13. Juni 1901, R.-G.-Bl. S. 277,
Centralbl. S. 295. — Ausführungsbestimmungen zum Sprengstoff-
gesetz vom 13. März 1885, R.-G.-Bl. S. 78, Centralbl. S. 65 und
vom 16. April 1891, R.-G.-Bl. 8. 105, Centralbl. S.79. —
Kaiserl. Erlass über die Führung der Kriegsflagge vom 2. März
1886, R.-G.-Bl. S. 59, Centralbl. S. 60. — Bahnpolizeireglement
vom 30. Nov. 1885, R.-G.-Bl. S. 289, Centralbl. S. 541%, —
Weltpostvereinsvertrag von 1892 nebst allen Anlagen, R.-G.-Bl.
S. 503, Centralbl. S. 331.
Aus welchem Grunde gerade diese, im Reichsgesetzblatt
verkündigten Vorschriften im Centralblatt veröffentlicht worden
sind, ist gänzlich unerkennbar, da andere Erlasse von völlig
gleicher Art nur im Reichsgesetzblatt verkündigt worden sind’,
So z. B. die Beschlüsse des Bundesrats über genehmigungs-
DT
!%? Diese Doppelverkündigung ist im $& 74 angeordnet worden.
°° In ganz eigentümlicher Art ist die Not- und Lotsensignalordnung
verkündigt worden, nämlich zuerst als Bekanntmachung des Reichskanzlers
vom 31. Jan. 1875 im Centralblatt S. 124 und sodann als Verordnung
des Kaisers vom 14. Aug. 1876 im R.-G.-Bl. S. 187.