Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 26 (26)

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schrieben und die Neugewählten zur Parlamentssitzung für den 
14. Juni berufen. Allenthalben tauchten wieder politische Ver- 
eine „Political unions“ auf und Meeting folgt auf Meeting. Die 
Versammlungen gestalten sich zu Riesendemonstrationen für die 
Wahlrechtsreform, es regnet förmlich Flugschriften. Durch das 
Land ging eine tiefe Gärung, die Volksseele war auf das höchste 
erregt und grollte vor Unmut®®. Das Resultat der unter solchen 
Umständen gewählten Volksvertretung war auch bei der Abstim- 
mung vom 6. Juli 1831:367 Freunde und 231 Gegner der ge- 
planten Wahlrechtsreform #’. This was a vast change. 
Nun galt es erst noch, den Widerstand im Oberhause zu 
brechen, wo die Interessiertesten saßen. Bei der Abstimmung 
vom 3. Oktober waren von den Lords 199 Gegner und nur 158 
Freunde der beantragten Reform, obwohl auch hier das Volk 
in Männern wie Earl Grey, Lord Brougham u. a. beredte 
Vertreter seines Wahlrechts gefunden hatte‘. Blutige Straßen- 
kämpfe besonders in Derby, Nottingham und Bristol waren die 
Antwort des Volkes auf diesen Mißerfolg. Lord Russell, in- 
zwischen Premierminister geworden, reicht bei König William IV. 
seine Demission ein, bleibt aber dennoch ım Amte, da es dem 
oppositionellen Herzog Wellington nicht gelingt, bei dieser Sach- 
lage ein neues Ministerium zu bilden‘? und was die Gerechtig- 
keit der Sache nicht vermochte, was die glänzendste Beredsam- 
keit nicht erzielte, was der Volksunmut nicht erzwang, vermochte 
ein einfaches Handbillet des Königs’: 
St. James’s Palace, May 17, 1832. 
My Dear Lord, — I am honoured with His Majestys com- 
mands to acquaint your Lordship that all difficulties to the ar- 
rangements in progress will be obviated by a declaration in the 
House to-night from a sufficient number of peers, that, in con- 
sequence of the present state of affairs they have come to the 
  
66 MURDOCH p. 81, 6 Id. p. 114. #8 Id. p. 136. 
® Id. p. 158. ” Id. p. 159.
	        
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