Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 28 (28)

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ein einzelnes, sondern an alle bayerischen katholischen Ordina- 
riate. Daraus ergibt sich, daß die im Jahr 1831 begonnene In- 
evidenzbaltung von Feldgeistlichen wieder aufgegeben war. 
So meldeten sich auf das Zirkular des Ordinariats Würz- 
burg vom 12. Mai 1848 zur Stelle eines Feldpredigers 24 Geist- 
liche, unter denen sich auch ein Karmeliter-Pater befand. Auf 
die Entschließung des Kriegsministeriums vom 28. April 1859, 
daß 12 Geistliche für die Armee zu ernennen seien, erließ das 
Kultusministerium am 30. April 1859 an die einzelnen Ordinariate 
eine dahin gehende Aufforderung, in der die Anzahl der von den 
einzelnen Ordinariaten abzugebenden Geistlichen angegeben war. 
Würzburg stellte damals 5 Geistliche, da 4—6 gefordert waren. 
Diese Feldkapläne wurden vom Könige ernannt und die Er- 
nennung durch das Kriegsministerium bekannt gegeben. So er- 
folgte für das nach Schleswig-Holstein beorderte bayerische 
Korps die königliche Ernennung eines katholischen und eines 
protestantischen Feldgeistlichen laut Entschließung des Kultus- 
ministeriums vom 3. April 1849, für das Armeekorps am Main 
die Ernennung von zwei katholischen und einem protestantischen 
Feldgeistlichen laut Entschließung desselben Ministeriums vom 
15. Nov. 1850. 
In Friedenszeiten gab es wie anderswo, so auch in 
Bayern, keine eigenen Militärgeistlichen; die Militärpersonen 
standen an den Orten, wo sie garnisonierten, mit der Kirche 
ihrer Konfession im Pfarrverbande und gehörten jenem Sprengel 
an, in welchem sie wohnten. Das war ausdrücklich bestimmt 
durch Entschließung des Kultusministeriums vom 7. März 1812 
3 DÖLLINGER-STRAUSS, Sammlung der im Gebiete der inneren Staats- 
verwaltung des Königreichs Bayern bestehenden Verordnungen Bd. XXIII 
S. 119f., 386. Die Ernennung des protestantischen Feldpredigers a. 1849 
wurde dem prot. Oberkonsistorium, die Ernennungen a. 1850 dem Ober- 
konsistorium und dem Erzbischof von München mitgeteilt, obwohl letzterer 
keine Kompetenz über die Feldgeistlichen hatte. 
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