Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 30 (30)

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wird; tatsächlich ist es aber in der Regel so, daß diese von der 
Erbschaft zwar wohl auch etwas bekommt, daß aber der größere 
Teil der Kundschaft, alter Gewohnheit gemäß, zu den noch vor- 
handenen Stellenvermittlern übergeht. So kann man in der Haupt- 
sache als bisherige Wirkung feststellen, daß vielfach die Zwerg- 
betriebe abgestoßen, dagegen die kräftigen Betriebe durch Minderung 
der Konkurrenz weiter gestärkt wurden, ferner daß die Gesamt- 
zahlen der Stellenvermittlungen durch das gewerbsmäßige Stellen- 
vermittlertum zwar etwas zurückgegangen sind, daß jedoch im 
allgemeinen die durchschnittliche Zahl der Stellenvermittlungen, 
welche auf einen Betrieb entfällt, teils die gleiche geblieben, teils 
sogar vielfach gestiegen ist. Dabei muß freilich hervorgehoben 
werden, daß gerade das Verschwinden der kleinen Betriebe von 
Vorteil sein wird, weil sich hier am leichtesten die oft beklagten 
Mißstände festsetzen konnten, und daß die Minderung der Zahl 
an Stellenvermittlern, die erreicht worden ist, wohl sicher zugleich 
eine Säuberung von den gefährlichsten Elementen bedeutet. 
Zum Beleg nur einige wenige Zahlen. Nach der Zusammen- 
stellung des badischen statistischen Landesamtes im statistischen 
Jahrbuch für das Großherzogtum Baden sank dort die Zahl der 
Stellenvermittler von 216 im Jahre 1909 auf 150 im Jahre 1911, 
also um 30,6%, die Zahl der Vermittlungen durch sie dagegen 
nur von 24759 im Jahre 1909 auf 24195 ım Jahre 1911, also 
nur um 2,3%. Im Durchschnitt trafen in Baden auf einen Stellen- 
vermittler 1909 bloß 115 Vermittlungen, 1911 dagegen 161. 
Das sind typische Zahlen. Um sie für eine Großstadt zu wieder- 
holen, sei etwa auf München verwiesen, wo die bezeichneten Ver- 
mittlungen in der angegebenen Zeit von 14293 auf 13463 sanken, 
dagegen die durchschnittliche Zahl für einen Stellenvermittler von 
340 auf 498 stieg. Ich habe nur eine Ausnahme gefunden, die 
aber auch eine bloß scheinbare sein kann, nämlich in Charlottenburg, 
wo der Rückgang des Durchschnitts der durch einen Stellenver- 
mittler besetzten Stellen auf 348 im Jahre 1911 gegenüber 448
	        
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