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welche hier für zwei Städte festgestellt werden, überall zu finden
sind, wo man sich der Mühe der Berechnung unterziehen will.
Dabei verdient es besondere Beachtung, daß in allen genannten
größeren Städten dem Wachstum der Stellenvermittlerwirksamkeit
bei der zuständigen gemeinnützigen Arbeitsnachweisstelle ein oft
außerordentlicher Aufstieg gegenübersteht, der nicht selten die
organische Entwicklung geradezu überspringt ; am überraschendsten
zeigt sich das in Nürnberg, wo das gemeindliche Arbeitsamt 1911:
34379 Stellen besetzte gegen 16360 im Jahr 1909, somit eine
Steigerung von 110,14% erzielte. Es kann also keinesfalls davon
die Rede sein, die gemeinnützigen Nachweise hätten durch regere
Tätigkeit das teilweise Umsichgreifen des gewerbsmäßigen Stellen-
vermittlertums zu verhindern vermocht, und hätten es sich selbst
zuzuschreiben, wenn dies nicht geschehen ist. Ebensowenig geht
es danach an, die Hoffnung auf einen kräftigeren Vollzug des
Stellenvermittlergesetzes zu setzen, falls sich zeigen sollte, daß
der bisherige zu wünschen übrig ließ, und für eine Enttäuschung.
wie die mitgeteilten Zahlen sie erwecken müssen, an Stelle des
Gesetzes selbst seine Ausführung verantwortlich zu machen ; denn
gerade aus dessen Grundgedanken, aus der schrankenlosen Ein-
führung des Bedürfnisnachweises, ergeben sich die angeführten
Zustände. Sie können vor dem Ablauf der gegenwärtig vorhandenen
Konzessionen, wenn das Gesetz unverändert fortbesteht, durch
die Vollzugsorgane auch bei durchaus einwandfreier Gesetzesan-
wendung nicht beseitigt und durch ‚die Tätigkeit der öffentlichen
Arbeitsnachweise nur in wenig merkbarer Weise gemildert werden.
Zu den vorhin wiedergegebenen Zahlen ist außerdem noch hervor-
zuheben, daß der Bevölkerungszuwachs von 1909 auf 1911 nirgends
eine ausreichende Erklärung für die festgestellten Mehrungen abgibt.
Der Gewinn, welchen die Stellenvermittler auf die bezeichnete
Art durch Ausdehnung ihrer Geschäfte insoweit gemacht haben,
als sie sich vor dem heranflutenden neuen Gesetz halten konnten,
kann gar nicht scharf genug betont werden; er ist bisher namentlich