Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 34 (34)

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Volkes aber ist keiner, dessen Geist so hell in die Stürme der 
Gegenwart leuchtet, dessen Blick so gebieterisch uns alle bannt, 
und dessen Hand uns so treu und fest führt als Bismarck, 
der große erste Kanzler des neuen Deutschen Reiches. 
Wie eine Vorbereitung der Gemüter auf den bevorstehenden 
Krieg wirkte die große Jahrhundertfeier, welche während des 
Jahres 1913 die deutschen Gaue durchbrauste und am 18. Oktober 
mit der Enthüllung des Völkerschlachtdenkmals ihren glänzenden 
Abschluß fand. 
Das deutsche Volk hat im Jahre 1913 eine Heerschau seines 
politischen Gewissens abgehalten. Zwei große Erlebnisse hat es 
dabei gehabt. Neuerwacht ist die Erinnerung an die Heldentaten 
der Väter, welche uns von der Fremdherrschaft befreiten, und 
neu erstarkt ist das Bewußtsein der politischen Einigkeit. 
Wohl in keinem früheren Jahre ist uns die Bedeutung des 
im Jahre 1813 begonnenen und im Jahre 1870 vollendeten Wer- 
kes der politischen Einigung des deutschen Volkes so klar vor die 
Seele getreten wie in diesem großen Gedenkjahre. In Wort und 
Bild, in Denkmälern und Festen haben wir alles Erdenkliche ge- 
tan, um besonders der Jugend die Größe und Bedeutung des Be- 
freiungsjahres für Geschichte und Zukunft unseres Volkes recht 
nachdrücklich ins Herz zu prägen. 
Dies geschah in gewitterschwüler Gesamtstimmung, denn wir 
wußten alle, wie die Wolken zu deuten seien, die seit den Tagen 
von Agadir am Horizonte sich geballt hatten und immer enger 
über uns sich zusammenzogen. 
Wir feierten damals den Frühling deutscher Freiheit und 
Einigung und wußten zugleich, daß früher oder später die große 
Entscheidung fallen werde, um welche jetzt unsere deutschen 
Heere im Westen und Osten kämpfen. Da gab es kein Zagen 
und kein Bangen;; eine wundervolle Bereitschaft kündete sich an, 
die der Worte nicht bedurfte, die nur auf Taten harrte. 
Die zunehmende Bedrohlichkeit der Hetzpresse des Dreiver-
	        
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