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geglaubt, ein Uebriges tun zu sollen, und merkwürdigerweise anschei-
nend gerade damit den amerikanischen wie auch die Proteste anderer
neutraler Länder, auf die aber hier nicht weiter eingegangen wer-
den soll, ausgelöst. Daß sie den Krieg auch gegen die feindliche
Schiffahrt führen will ihrer Erklärung nach, ist ihr gutes unbe-
zweifelbares Recht, wobei darauf hingewiesen werden muß, daß
die deutsche Regierung erklärt hat, daß alle feindlichen
Handelsschiffe zerstört werden sollen, nicht aber, wie die amerika-
nische Note sonderbarerweise annımmt, alle Handelsschiffe, also
auch neutrale. Deutschland hat die Neutralen und, wen es
sonst angeht’, noch besonders auf die Gefahren hingewiesen, die
sie beim Betreten jenes Kriegsschauplatzes zur See laufen. Wie
gesagt, eigentlich nicht einmal nötig, aber doch bezeichnend für
den guten Willen der deutschen Regierung, die am Kriege an
sich Unbeteiligten vor Schaden nach Möglichkeit zu bewahren.
Sie hat keinen Dank dafür geerntet. Denn heutzutage scheinen
Viele das Recht zu beanspruchen, sich auf alle mögliche Weise
in den Existenzkampf zweier Völker einmischen zu dürfen, um
ihrem gierig lediglich auf Geldgewinn gerichteten Handelsbestre-
ben nachgehen zu können, ohne aber die notwendigerweise damit
verbundenen Gefahren tragen zu wollen. Das Extrem der früheren
unbeschränkten Freiheit des Meeres zur Kriegführung soll
abgelöst werden durch das andere Extrem unbeschränkter
Freiheit des Meeres zu händlerischer Betätigung ohne Rücksicht auf
den Existenzkampf anderer. Alles natürlich unter dem Deck-
mantel angeblichen Kulturfortschritts, höchster Moral und anderer
Redensarten. Mag der andere zugrunde gehen, wenn ich nur mein
Geschäft (business) machen kann. Darum geht es in Wirklichkeit.
a) Die deutsche Regierung hat angekündigt, daß bei der Zer-
störung eines feindlichen Handelsschiffes vom 18. Il. ab es nicht
immer möglich sein würde, die dabei Besatzung oder Passagieren
drohenden Gefahren abzuwenden.
° Die angeblich Neutralen.