Aufsätze. 
„Der Staat als Lebensform“ 
Antwort an Herrn Dr. Radnitzky. 
Von 
Prof. RUDOLF KJELLEN, Uppsala. 
Ich kann es wirklich nicht bei der Art bewenden lassen, wie 
Herr Dr. ERNST RADNITZKY im letzten Heft dieser Zeitschrift 
sich über meine Arbeit „Der Staat als Lebensform“ ausgesprochen 
hat. Ich bin ihm für die freundschaftlichen Gefühle, die er zu- 
erst ausdrückt, dankbar, kann aber doch nicht in Ruhe zusehen, 
wie er mein Kind erschlagen will. Die Achtung sowohl vor der 
Zeitschrift als auch vor meinem eigenen Lebenswerk verbietet 
mir, dieses ohne Verteidigung zu lassen —, so sehr es mir sonst 
widerstrebt, auf Polemik eine Zeit zu verwenden, die für posi- 
tive Aufgaben so sehr nötig ist. 
Der Referent hat vier Hauptbemerkungen gemacht. Ich 
werde sie in umgekehrter Reihe aufnehmen und fange also mit 
der letzten an. 
Diese knüpft nicht an die betreffende Arbeit an, sondern an 
eine Stelle in meinem Büch „Die Großmächte der Gegenwart“ 
(3. 203), wo ich meine Sympathie für den Versuch eines japani- 
Archiv des öffentlichen Rechts. XXXIX. 1. 1