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Proletarier einzuquartieren. Unzweifelhaft war die Wohnungsfrage
eine der schwierigsten administrativen Aufgaben, deren Lösung bis
zum Sturze der Räteregierung ständigen Schwankungen unter-
worfen war. Viel Kopfzerbrechen verursachte es ihnen, ob die
Wohnungsangelegenheiten zentral oder bezirksweise behandelt
werden sollten. Die Wohnungsämter waren also neue, revolutionäre
Aemter, trotzdem wurden sie nach dem 21. März reorganisiert
und von Angestellten auch überschwemmt. Während im Monat März
1919 im Zentralwohnungsamte 83 Doktores juris und 131 Beamte
anderer Qualifikation tätig waren, denen sich 42 Volkswehrmänner
und 15 Aufräumerinnen zugesellten, wurden nach der vom 22. März
ab erfolgenden Umgruppierung bis zum 8. April, teils nur vorüber-
gehend als Hilfsorgane aufgenommen: 92 Buchdrucker, 152 Eisen-
arbeiter, 73 Maurer, 21 Parteimitglieder des VII. Bezirkes, 26
Mitglieder des Landesverbandes der Industrie- und Verkehrsbe-
amten und 130 andere organisierte Personen als Kellner, Friseure,
Zuckerbäcker, Goldarbeiter, sozialistische Studenten und Invalide.
Beamte zählte das Amt: 51 Handelsangestellte, 29 soz. Studenten,
34 Friseure, 63 Mitglieder des Landesverbandes der Industrie- und
Verkehrsbeamten, 86 Buchdrucker, 88 Bauindustriearbeiter, 19
Geehilfen (Kellner), 61 Eisenarbeiter und 281 Personen, deren frühere
Beschäftigung nicht zu ermitteln war, darunter viele Invalide.
Zur Zeit des Sturzes der Proletarierdiktatur beschäftigte das Zentral-
wohnungsamt 162 Menschen, die Abteilung für Beschlagnahmungen
aber, die abgesondert untergebracht war und wohin die Einrich-
tungen aus Magnatenpalais, Privatwohnungen, Kasinos usw. ver-
schleppt wurden, 106 Menschen, die einzelnen Bezirkswohnungs-
ämter beschäftigten 363 Personen. Außerdem gab es noch ein
Möbelverteilungsamt, ebenfalls mit einem großen Personal versehen.
Das Landeskommissariat hat während der Proletarierdiktatur
folgende Beträge ausgegeben für die Bezüge seiner Organe (ein-
schließlich der pro August ausgezahlten Bezüge insgesamt den