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gaben sie selbst gegen Gesetze verstoßende Erlasse heraus. Bei
der geringsten Kleinigkeit drohten sie mit den im Flur hausenden,
bis zu den Zähnen bewaffneten Terroristen, bedrohten jeden, der
widersprechen wollte oder ihre Anordnungen nicht so, wie es
ihnen gerade paßte, oder nicht rasch genug ausführte, mit dem
revolutionären Gerichtshofe.
In jedem Bezirke und in jedem Dorfe hatten sich verworfene
rohe Gesellen gefunden, die aus dem Dorfpöbel ihr Direktorium
gebildet, die Lokalbehörden, Dorfnotare und Dorfrichter, vertrieben
und mit Unterstützung von Wanderterroristen oder mit Hilfe der
aus Budapest herbeieilenden politischen Rechercheure die ihnen
unangenehmen Leute, Grundbesitzer und Intelligenz von Haus und
Hof verjagt hatten. Unter ihren Verfolgungen hatten jedoch auch
die besonnenen, patriotisch gesinnten Bauern zu leiden. Oft nahmen
sie Zwangsassentierungen und Requisitionen vor, machten auf eigene
Faust Bodenreformen, teilten den Grundbesitz auf und begangen
zahlreiche andere Gewalttätigkeiten, Grausamkeiten, selbst Mord
und Totschlag. Die Verwaltungsfunktionen übten sie natürlich
ohne juristische und verwaltungstechnische Kenntnisse, ganz will-
kürlich aus. Ihre auf brutale Gewalt gegründete Macht nützten
sie zur Verschwendung des Gemeindevermögens und Befriedigung
ihrer persönlichen Interessen und Rachegelüste weidlich aus. (Ent-
nommen dem Berichte des Komitatsvicegespans über die Zustände
während der Proletarierdiktatur, erstattet in der am 16. Dezember
1919 stattgefundenen Generalversammlung des Munizipiums).
So hat der Bolschewismus auf dem Gebiete der Verwaltung
in dem Augenblicke vollständig versagt, wo ihre Theorien prak-
tisch verwirklicht werden sollten.
DI. Dieneue Ordnung im Staatshaushalte.
In diesem Abschnitte soll die leichtfertige, gewissenlose, ja
direkt verbrecherische Wirtschaft der bolschewistischen Verwal-
tung besonders besprochen werden. Vielseitige Gesichtspunkte