Full text: Armee-Verordnungs-Blatt Fünfzehnter Jahrgang (15)

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13. Besondere Bemerkungen. 
Anleitung zur Ausfüllung der 
Kolenne 8. 
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Der Stall ist dunkel und niedrig oder hell; die Stände sind kurz und schmal, hoch und geräumig, 
Mauern massiv oder aus Fachwerk, Decke ist gewölbt oder Balkenwerk 2c. Die Ventilation 
geschieht durch 6 Fenster, 2 Thüren und 4 kleine Abzugsöffnungen an der Stalldecke; mit oder ohne 
andere Ventilations-Vorrichtungen. Das Pflaster ist durch= oder undurchlässi, aus Feld-, Mauer- 
steinen 2c., ohne oder mit Cement oder Mörtel (Kalk, Lehm) gelugt. Der Untergrund ist feucht 
oder trocken, besteht aus Sand, Kies, Lehm oder Moorerde. Die Stände sind trocken oder naß, 
die Wände mit oder ohne Feuchtigkeitsgehalt (permeable oder impermeable) besonders im östlichen 
Flügel. Urinrinnen trocken, Abzugskanäle und Rinnsteine sind (nicht) cementirt. Matratzenstren 
seit 15. 11. 81 angelegt, im östlichen Stallflügel der 3. Eskadron naß und schwer zu erhalten. 
Der Stall der 1. Eskadron ist isolirt, die Stallsohle liegt . .. em höher als das anstoßende 
Terrain; bei der 3. Eskadron grenzt derselbe nördlich an Wohnhäuser und ist von diesen durch 
einen Stadtgraben 2c. oder unterirdischen Kanal mit unreinem, oft sehr stinkendem Wasser getrennt. 
Die Stallsohle liegt tiefer als das Außenterrain. Latrinen sind 50 Schritt vom Stall entfernt 
angelegt; bei der 3. Eskadron sind an der südlichen Mauer Pissoirs für Mannschaften. Die 
Düngerstätten sind gemeinschaftlich oder für jede Eskadron besonders, bei der 5. Eskadron dicht 
an der Giebelthür mit oder ohne cementirte Gruben. Die Rinnsteine oder Abzugskanäle der 
Kasernements haben wenig Vorfluth, Regenwasser staut häufig an und fließt sehr langsam ab, 
so daß die Reitplätze der 3. und 4. Eskadron wochenlang sumpfig und unbrauchbar werden. 
Die Seuche hat im Stalle der 3. Eskadron in den Jahren 1870, 72, 76, 78 geherrscht und 
ist in der 1. Eskadron vor 10 Jahren beobachtet. 
A. Das Wasser wird aus Brunnen entnommen, deren Kessel und Pumprohre innerhalb oder außer- 
  
halb des Stalles in einer Entfernung von . . Schritt angelegt sind, oder aus städtischer Wasser- 
leitung. Es ist geschmack-, geruchlos, klar, ohne Bodensatz, oder scmech fade, ist trüb, mit Bodensatz, 
enthält Salpeter und keine (oder andere) Beimischungen. 
Die Fourage wird aus Magazinen oder von Lissteranten entnommen; Heu und Stroh sind 
gut; der Hafer hat Bodengeruch und schmeckt bitter. 
Südöstliche Windströmungen; jäher Temperaturwechsel, Regen= und Nebeltage; schöne, aber heiße 
Witterung, 20° R., ohne erhebliche Abkühlung des Nachts. 
. ist nicht nach#uweisen oder wird vermuthet; ist eingeschleppt, da die Seuche unter den Jiilpferden 
  
herrscht; die Magazin-Vorräthe lagern Üüber den Pferdeställen und werden mit Ziwilpferden 
angefahren, unter denen die Seuche herrschen soll. Am 5. d. Mts. fsind 2 (Offizierpferde) oder 
Ankaufspferde im Regiment eingestellt, von denen 1 am 29. 11. 81 unter verdächtigen Erscheinungen 
erkranlte. Pferde der 1. Eskadron sind mit Pferden des Husaren-Regiments zsammengemoftin, 
unter denen die Seuche während des Manövers ausgetreten ist; oder haben in einem Gast= oder 
Bauernstall gestanden, in welchen seuchekranke Pferde eingestellt gewesen sein sollen.
	        
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