3) Eisenvitriol gchweselsaures Eisenoxydul) in der Verdünnung von 1 Gewichtstheil des krystal-
lisirten Eisenvitriols zu 30 Gewichtstheilen Wasser. Z
4) Kochfalz und Salpeter. In trockener Form oder in einer gesättigten Lösung von 1 Gewichts.
theil in 10 Gewichtstheilen Wasser.
5) Schwefelige Säure (Schwefeldämpfe). Dieselbe bildet sich beim Verbrennen des Schwefels:
Stangenschwefel wird in kleinere Stücke zerschlagen, in ein flaches Gefäß aus glasirter Töpferwaare gebracht
und mit Fadenschwefel durchzogen, um das Anzünden zu erleichtern. Das Gefäß ist zur Sicherung gegen
Feuersgefahr bei etwaigem Zerspringen auf eine feuerfeste Unterlage (auf das Pflaster, in steinerne oder
eiserne Leifpene oder auf feuchten Sand) zu stellen.
) or.
a. Chlorkalkmilch. Dieselbe wird bereitet durch Uebergießen von Chlorkalk mit der zehnfachen Menge
Wassers und durch tüchtiges Umrühren. ç
b. Chlorgas. Am schnellsten und leichtesten erhält man dasselbe durch Uebergießen von Chlorkalk
mit der doppelten Gewichtsmenge käuflicher, roher Salzsäure oder, falls Salzsäure nur schwer
zu beschaffen ist, mit der doppelten Gewichtsmenge Schwefelsäure. Z
7) Uebermangansaures Kali und übermangansaures Natron. Sie werden in Wasser
gelöst und in vier= bis fünfprozentigen Lösungen besonders zum Waschen der Hände und Instrumente
verwendet.
8.)) Karbolsäure. Sie wird wegen ihres Geruches, welcher lange anhaftet, dort zu vermeiden sein,
wo die zu desinfizirenden Gegenstände mit Schlachwieh in Berührung kommen.
Von einer Karbolsäure des Handels, welche etwa 50 pCt. reine Karbolsäure enthält, ist bei der der
stellung der erforderlichen Lösung 1 Theil auf 50 Theile Wasser zu rechnen. Zur Desinfektion von Holz
und Eisen eignet sich als Anstrich eine Mischung von roher Karbolsäure mit der vier= bis sechsfachen Menge
Oel oder mit Kalkwasser.
Z Auch Steinkohlentheer oder hehte lentheer können wegen L#rvs Gehalts an Karbolsäure oder
deeser in füres Wirkung ähnlichen Stoffen (Kreosot) zuweilen zweckmäßig als desinfizirender Anstrich Ver-
wendung finden.
Höhere Hitzegrade.
. 3.
1) Trockene Hitze, heiße Luft in abgeschlossenen Räumen. Stark geheizte Räume (z. B.
Backöfen) mit einer Temperatur von mindestens 128= C. (96° R.). 8
.2) Siedendes Wasser und heiße Wasserdämpfe. Durch mindestes ½/ stündiges Kochen der
Gegenstände mit Wasser werden die daran haftenden Ansteckungsstoffe zerstört. Wasserdämpfe wirken nur
dann desinfizirend, wenn sie eine Teufeeatur von mindestens 100° C. (80° R.) haben.
3) Flammenfeuer und Glühhitze. Schon durch Ansengen können verschiedene Gegenstände
seinftrt werden. Feuerfeste Gegenstände werden in Feuer — Flammenfeuer oder glühender Kohle — sehr
nell desinfizirt.
Die atmosphärische Luft.
K. 4.
ç Die flüchtigen Ansteckungsstoffe werden, je weiter sie sich in der Luft ausbreiten, desto weniger
wirksam, so daß eine Ansteckung auf größere Entfernungen von dem erkrankten Thiere oder den infizirten
Gegenständen nicht mehr stattfindet. Ebenso werden auch Ansteckungsstoffe an der Oberfläche infizirter Gegen-
stände durch die Luft allmälig zerstört. Am schnellsten und vo ständigsten desinfizirt bewegte Luft. Aus-
breitung der infizirten Gegenstände an der freien Luft und Luftzug in infizirten Ställen unterstützen wesentlich
die Desinfektion.
II. Das Desinfektionsverfahren.
1. Allgemeine vorschriften.
F. 5. —
In besetzten Sauchenställe ist fortwährend für gute Lüfstung zu sorgen. Der Dünger ist möglichst
oft zu entfernen; kann die Entfernung desselben nicht ohne anverhölkhihmähut- Schwierigkeit erfolgen, a6„ ist