Full text: Armee-Verordnungs-Blatt Fünfzehnter Jahrgang (15)

3) Eisenvitriol gchweselsaures Eisenoxydul) in der Verdünnung von 1 Gewichtstheil des krystal- 
lisirten Eisenvitriols zu 30 Gewichtstheilen Wasser. Z 
4) Kochfalz und Salpeter. In trockener Form oder in einer gesättigten Lösung von 1 Gewichts. 
theil in 10 Gewichtstheilen Wasser. 
5) Schwefelige Säure (Schwefeldämpfe). Dieselbe bildet sich beim Verbrennen des Schwefels: 
Stangenschwefel wird in kleinere Stücke zerschlagen, in ein flaches Gefäß aus glasirter Töpferwaare gebracht 
und mit Fadenschwefel durchzogen, um das Anzünden zu erleichtern. Das Gefäß ist zur Sicherung gegen 
Feuersgefahr bei etwaigem Zerspringen auf eine feuerfeste Unterlage (auf das Pflaster, in steinerne oder 
eiserne Leifpene oder auf feuchten Sand) zu stellen. 
) or. 
a. Chlorkalkmilch. Dieselbe wird bereitet durch Uebergießen von Chlorkalk mit der zehnfachen Menge 
Wassers und durch tüchtiges Umrühren. ç 
b. Chlorgas. Am schnellsten und leichtesten erhält man dasselbe durch Uebergießen von Chlorkalk 
mit der doppelten Gewichtsmenge käuflicher, roher Salzsäure oder, falls Salzsäure nur schwer 
zu beschaffen ist, mit der doppelten Gewichtsmenge Schwefelsäure. Z 
7) Uebermangansaures Kali und übermangansaures Natron. Sie werden in Wasser 
gelöst und in vier= bis fünfprozentigen Lösungen besonders zum Waschen der Hände und Instrumente 
verwendet. 
8.)) Karbolsäure. Sie wird wegen ihres Geruches, welcher lange anhaftet, dort zu vermeiden sein, 
wo die zu desinfizirenden Gegenstände mit Schlachwieh in Berührung kommen. 
Von einer Karbolsäure des Handels, welche etwa 50 pCt. reine Karbolsäure enthält, ist bei der der 
stellung der erforderlichen Lösung 1 Theil auf 50 Theile Wasser zu rechnen. Zur Desinfektion von Holz 
und Eisen eignet sich als Anstrich eine Mischung von roher Karbolsäure mit der vier= bis sechsfachen Menge 
Oel oder mit Kalkwasser. 
Z Auch Steinkohlentheer oder hehte lentheer können wegen L#rvs Gehalts an Karbolsäure oder 
deeser in füres Wirkung ähnlichen Stoffen (Kreosot) zuweilen zweckmäßig als desinfizirender Anstrich Ver- 
wendung finden. 
  
Höhere Hitzegrade. 
. 3. 
1) Trockene Hitze, heiße Luft in abgeschlossenen Räumen. Stark geheizte Räume (z. B. 
Backöfen) mit einer Temperatur von mindestens 128= C. (96° R.). 8 
.2) Siedendes Wasser und heiße Wasserdämpfe. Durch mindestes ½/ stündiges Kochen der 
Gegenstände mit Wasser werden die daran haftenden Ansteckungsstoffe zerstört. Wasserdämpfe wirken nur 
dann desinfizirend, wenn sie eine Teufeeatur von mindestens 100° C. (80° R.) haben. 
3) Flammenfeuer und Glühhitze. Schon durch Ansengen können verschiedene Gegenstände 
seinftrt werden. Feuerfeste Gegenstände werden in Feuer — Flammenfeuer oder glühender Kohle — sehr 
nell desinfizirt. 
Die atmosphärische Luft. 
K. 4. 
ç Die flüchtigen Ansteckungsstoffe werden, je weiter sie sich in der Luft ausbreiten, desto weniger 
wirksam, so daß eine Ansteckung auf größere Entfernungen von dem erkrankten Thiere oder den infizirten 
Gegenständen nicht mehr stattfindet. Ebenso werden auch Ansteckungsstoffe an der Oberfläche infizirter Gegen- 
stände durch die Luft allmälig zerstört. Am schnellsten und vo ständigsten desinfizirt bewegte Luft. Aus- 
breitung der infizirten Gegenstände an der freien Luft und Luftzug in infizirten Ställen unterstützen wesentlich 
die Desinfektion. 
II. Das Desinfektionsverfahren. 
1. Allgemeine vorschriften. 
F. 5. — 
In besetzten Sauchenställe ist fortwährend für gute Lüfstung zu sorgen. Der Dünger ist möglichst 
oft zu entfernen; kann die Entfernung desselben nicht ohne anverhölkhihmähut- Schwierigkeit erfolgen, a6„ ist
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.