Full text: Armee-Verordnungs-Blatt Vierundzwanzigster Jahrgang (24)

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Einheitliche Benennung der im Eisenbahnbetriebe zur Verwendung kommenden, aus Eisen 
oder Stahl bestehenden Materialien. 
Für das im Eisenbahbetriebe zur Verwendung kommende Eisen= und Stahlmaterial sind im amtlichen 
Verkehr ferner nachstehende 
enennungen in Anwendung zu bringen: 
A. Nach der Herstellungsweise des Materials 
sind zu unterscheiden als Hauptgattungen von Eisen und Stahl: 
1— 
2 
*P*r 
r*r⅞* 
1. Voessen, 
2. Gußeisen, 
3. Schweißeisen, 
4. Schweißstahl, 
5. Flußeisen und 
6. Flußstahl. 
Es ist zu bezeichnen: 
. Mit Roheisen das Erzeugniß des Hochofens. Dasselbe ist leicht schmelzbar, aber nicht schmiedbar. 
Es kann nach seiner Herstellungsart als Kolsroheisen oder Holzkohlenroheisen, nach seiner Farbe 
und seinem Gefüge als weißes (Spiegeleisen, Weipforrh, graues eer halbirtes 
Roheisen bezeichnet werden. 
4 Mit Gußeisen das in besonderen Formen gegossene, in der Regel vorher in einem Cupol= oder 
en 
Flammofen umgeschmolzene Roheisen. Werden dem Roheisen beim Umschmelzen Stahlabfälle 
zugesetzt, so nennt man das Erzeugniß „Stahlguß“. !ê½2m“. 
Sind-Gußwaaren nachträglich schmiedbar gemacht worden, so tritt die Bezeichnung „schmied- 
bares Gußeisen" oder „Temperguß“ ein. · , 
Wird Gußeisen durch Gießen in eisernen Formen an seinen Außenflächen besonders hart 
gemacht, so heißt es „Hartguß“. · 
Sind Gußstücke in offenen Formen oder in Sand, Masse oder Lehm geformt, und sollen 
sie nach dieser Art der Herstellung besonders gekennzeichnet werden, so sind dieselben mit Herd- 
guß, Sand-, Masse= oder Lehmguß zu bezeichnen. 
  
. Mit Schweißeisen das im teigigen Zustande gewonnene, in der Regel im Puddelprozeß hergestellte, 
s mied-lund schweißbare, aber nicht merklich härtbare, gegenwärtig meist Schmiedeisen genannte 
aterial. 
Wird Schweißeisen zu Blechen oder Stäben ausgewalzt, ausgeschmiedet oder zu Draht 
ezogen, so kann es Blech (Wellblech, Weiplech u. s. w.). Walz= oder Stabeisen, auch Quadrat-, 
und-, Flach-, Profil-, Bandeisen u. s. w., Walzdraht oder Zugdraht gbenannt, und diese Bezeichnung 
der Beleichnung „Schweißeisen“ hinzugefügt oder dahinter in K 
(3. B. Schweißeisenblech, Schweißeisendraht u. s. w.). 
Die Bezeichnung „Schmiedeisen“ fällt aus. 
Mit Stweifstahl das im gleichen Zustande wie zu A. 3 gewonnene, aber merklich härtbare 
Material. Soll dabei das Herstellungsverfahren noch besonders hervorgehoben werden, so ist 
diese Bezeichnung hinter der Bezeichnung „Schweißstahl“ in Klammern einzuschalten B. 
Puddelstahl, Ra inirstahl, Cementstahl u. s. w.). Soll die Form als Blech, Stab, Draht 
gekennzeichnet werden, so ist unter Anwendung der Bezeichnung „Schweißstahl“ wie unter A. 3 zu 
verfahren (z. B. Schweißstahlblech u. s. w.). · 
Mit Flußeisen das im flüssigen Zustande gewonnene, im Bessemer-, Thomas= oder Martin- 
Verfahren gen schmiedbare, aber nicht merklich härtbare Material. 
Soll dabei das Herstellungsverfahren besonders hervorgehoben werden, so ist stat. der 
einfachen Bezeichnung „Flußeisen" die Bezeichnung „Bessemer-, Thomas= oder Mtn ußeisen“ 
zu wehlen oder eine dieser letzteren Bezeichnungen hinter der Bezeichnung „Flußeisen“ in Klammern 
einzuschalten. 
1— E die Form als Blech, Stabeisen, Draht gekennzeichnet werden, so ist unter Anwendung 
der Bezeichnung „Flußeisen“ wie unter A. 3 zu verfahren. 
ammern eingeschaltet werden 
 
	        
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