Nr. 46. 
Informationskursus bei der Militär-Schießschule und Zusammensetzung derselben für 1890. Unter- 
offizier-Uebungskurse in Spandan (Militär-Schießschule) sowic auf den Schießplätzen bei Lockstedt und 
Wahn im Jahre 1890. 
Auf den Mir gehaltenen Vortrag bestimme Ich: 
Im Jahre 1890 ist bei der Militär-Schießschule vom 13. bis 23. Oktober ein Informations= 
kur sus für Stabsoffiziere abzuhalten. Zu demselben kommandiren das Gardekorps, I. bis VII. und XlI. Armee- 
korps je zwei Stabsoffiziere, die übrigen Armeekorps, die General-Inspektion des Ingenieur= und Pionierkorps 
und der Festungen, die Inspektion der Jäger und Schützen, die Inspektion der Infanterieschulen je einen 
Stabsoffizier, der Chef des Generalstabes der Armee zwei Offiziere und das Kriegsministerium einen Offizier. 
An Lehrkursen finden im Jahre 1890 bei der Militär-Schießschule vier statt. Zu jedem derselben 
sind dreißig Hauptleute, dreißig Premier-Lieutenants und dreißig Sekonde-Lieutenants zu kommandiren. 
An Unteroffizier-Uebungskursen sind un Jahre 1890 bei der Militär-Schießschule und auf den 
Shiehpläten zu Lockstedt und Wahn je einer mit insgesammt vierhundertundzwanzig Unteroffizieren 
einzurichten. 
Hülfslehrer dürfen bis zu zwölf Lieutenants herangezogen werden. 
Das Kriegsministerium hat das Weitere zu veranlassen. 
Berlin den 20. Februar 1890. 
Wilhelm. 
An das Kriegsministerium. sh v. Verdy. 
Kriegsministerium. Berlin den 20. Februar 1890. 
A. Informationskursus. 
Die Bestimmung der Theilnehmer ist den Königlichen Generalkommandos 2c. zu überlassen. 
Die Offiziere versammeln sich am 13. Oktober 1890 um 8½ Uhr Vormittags am Schießhause 
der Militär-Schießschule zu Spandau, woselbst sie sich (in Ueberrock und Mütze) bei dem In- 
spekteur der Infanterieschulen zu melden haben. 
Die Offiziere sind von ihren Truppentheilen bis spätestens den 6. Oktober 1890 der Militär= 
Schießschule namhaft zu machen. 
.Für die Dauer des Kursus werden den Theilnehmern — mit Ausnahme derjenigen aus der 
Garnison Spandau — gemäß §. 251 der Reiseordnung — die chargenmäßigen Tagegelder gewährt. 
Die Burschen der Offiziere verbleiben für die Dauer des Kommandos in der Verpflegung ihres 
Truppentheils und empfangen von diesem das Garnisonbrotgeld für Spandau. 
Die Mitnahme von Pferden auf Kosten der Heeresverwaltung ist ausgeschlossen. 
Die Reisekosten und Tagegelder für die Hin= und Rückreise, einschließlich der Tagegelder für die 
Dauer des Kursus, liquidiren die Truppentheile für Rechnung des Etatskapitels 34. « 
Den Offizieren aus den Garnisonen Berlin und Potsdam werden besondere Reisetage 
nicht zugestanden. 
#ß. Zusammensetzung und Lehrkurse der Militär-Schießschule für 1890. 
Die nach Ausgabe dieser Festsetzungen noch erforderlichen Kommandirungen haben nach Maßgabe 
der anliegenden Uebersichten sowie der beigefügten Bestimmungen zu erfolgen. Wegen der bis 
dahin erforderlich gewesenen Kommandirungen vgl. Zuschrift vom 28.Dezember 1889 Nr. 880/10. A. 2. 
Es ist darauf zu halten, daß die als Handwerker von Beruf zu komman= 
direnden Gemeinen ihrem Handwerk gewachsen sind. 
C. Unteroffizier-Uebungskurse in Spandau (Militär-Schießschule) sowie auf den Schieß- 
plätzen bei Lockstedt und Wahn. 5!m½m— 4 
1. In Spandau wird eine Unteroffizier-Uebungskompagnie zu 180, auf den Schießplätzen bei Lock- 
stedt und Wahn je eine von 120 Unteroffizieren gebildet. » ·» 
Die Kommandirungen haben nach Maßgabe der anliegenden Uebersichten und beigefügten 
Bestimmungen zu erfolgen. « « . 
Offiziere und Mannschaften sind derart in Marsch zu setzen, daß sie am 10. September in 
ihren Bestimmungsorten eintreffen. « ·»· , 
& 3. Das Lehrpersonal für die Unteroffizier-Uebungskurse stellt die Militär-Schießschule. 
Jo. J80/10. 39. A. 2. v. Verdy. 
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