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nung alsbald das Feuer trefflichster Leistungen
blitzen lassen wird. Wenn also das Volk hie und
da schlecht arbeitet, so ist das auf Rechnung der
traurigen, jahrhundertealten körperlichen Ver-
elendung zu setzen und nicht mit Tadel, sondern
nur mit Bedauern und Mitleid aufzunehmen.
Man mag sich drehen und wenden, wie man
will, es wird nie gelingen, den Beweis zu führen,
daß die sozialistische Organisationsform der mensch-
lichen Gesellschaft irgendwie Erfolge der Güter-
produktion aufweisen könnte, welche auch nur im
entferntesten denen gleichkämen, die beim Bestand
des Privateigentums an den Produktionsmitteln
erzielt werden. Die allfallsigen Ubelstände, die sich
in der privatkapitalistischen Ordnung leicht ein-
stellen, können vermieden werden, wenn eine christ-
liche, auf Grundlage der Gerechtigkeit vorgehende
Staatsordnung die Schwachen vor Ausbeutung
schützt, für den Bestand umfassender Wohlfahrts-
einrichtungen Sorge trägt und, soweit es möglich
und gerecht ist, den Nachteilen, die mit einer über-
mäßigen Konkurrenz verbunden sind, Schranken
zieht. Das ist eine Wahrheit, die sich auch in
Zukunft stets bewähren muß, solang das Men-
schengeschlecht bestehen wird. Da es aber viele
Leute gibt, die nicht zu denken lieben und nur
durch handgreifliche Tatsachen von irrtümlichen
Meinungen abgebracht werden können, so kann
solchen das Beispiel der französischen National-
werkstätten des Jahrs 1848 mit Nutzen entgegen-
gehalten werden.
Endlich ist unter den bedeutenderen sozialistischen
Theoretikern Frankreichs noch P. J. Proudhon
(s. d. Art.) zu nennen, der seine Anschauungen be-
sonders in seinen Werken: Qu'’est-ce due la pro-
Priété (Par. 1840), De la creation de Tordre
Sozialismus.
i
dans l'humanité (ebd. 1843) und Systeme
des contradictions économiques (ebd. 1846),
niedergelegt hat. Proudhon hat trotz seines Aus-
spruchs: „Das Eigentum ist Diebstahl“, seine
Zugehörigkeit zu den eigentlichen Sozialisten ge-
leugnet und behauptet, daß er das wohlerworbene
Eigentum, d. h. das Eigentum, welches der Arbeit
seinen Ursprung verdankt, nicht antaste. Das ist
aber nur eine Inkonsequenz. Wenn die Arbeit
allein die Ursache und der Maßstab des Wertes
ist, so verdient nur der Arbeiter im engeren Sinn
eine Entlohnung, und folglich ist der Unternehmer-
gewinn, ebenso wie der Kapitalzins, gegen den
Proudhon eifert, und den er allmählich vermindert
und endlich abgeschafft wissen will, ungerecht.
Nach Proudhons Anschauungen hat der Unter-
nehmer nur insoweit ein Recht auf Entschädigung
seiner Leistungen, als er Arbeiter, wenn auch ein
solcher in höherem Sinn, ein mit der Leitung eines
Betriebs Betrauter ist. Eine Schadloshaltung da-
für, daß er sein Kapital dem Risiko des Verlusts
aussetzt, hat er nicht zu beanspruchen.
Wenn man einzig den Arbeitslohn als berech-
tigtes Einkommen aus der Güterproduktion be-
trachtet, so ergibt sich mit Notwendigkeit die
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gesellschaftliche, nationale Organisation der Arbeit
und die Besitznahme der Produktionsmittel durch
den Staat, oder wie man das mit Zwangsgewalt
ausgestattete Gemeinwesen sonst nennen mag. An-
dernfalls bestünde stets die Gefahr, daß diejenigen,
in deren Händen sich die Produktionsmittel be-
fänden, willkürlich damit umgingen, unter dem Ti-
tel der Entschädigung für die Mühen und Arbeiten,
die ihnen aus der Betriebsleitung erwachsen, sich
übermäßige Gehalte zubilligten und so den Unter-
nehmergewinn in indirekter Weise wieder einführten
oder gar heimlich beträchtliche Teile des Ergeb-
nisses der Leistungen der untergeordneten Arbeits-
kräfte für sich auf die Seite schafften. So ist denn
Proudhon, mag er sich noch so sehr dagegen ver-
wahren, im Grund Sozialist. Auf seine einseitige
und vielfach grundlose Kritik des Kapitals werden
wir hier nicht eingehen, da über diesen Punkt als-
bald bei der Besprechung der Werke von Karl
Marx, des hervorragendsten sozialistischen Kapital-
feinds, die Rede sein wird.
Bevor wir uns nun aber zu den deutschen So-
zialisten wenden, haben wir noch einen Engländer
zu erwähnen. Der englische Sozialismus be-
sitzt wenige hervorragende theoretische Vertreter,
wie denn überhaupt die sozialistischen Ideen in
England erst in den letzten Jahren eine bedeuten-
dere Ausbreitung gefunden haben. Dennoch ist
England Zeuge eines merkwürdigen Versuchs zur
Einführung einer neuen Produktionsordnung ge-
wesen. Robert Owen (1771/1858) ist von prak-
tischen Versuchen ausgegangen. Nachdem er die
Baumwollspinnerei New Lanark erworben und die
Überzeugung gewonnen hatte, die von dem früheren
Besitzer gemachten schlechten Geschäfte seien darauf
zurückzuführen, daß die Arbeiter schlecht bezahlt
waren und dementsprechend schlecht arbeiteten, be-
gann er das zu tun, was heutzutage viele indu-
strielle Unternehmer, namentlich in Frankreich und
Deutschland, tun: er sorgte für das materielle und
sittliche Wohl seiner Arbeiter, schuf Wohlfahrts-
einrichtungen verschiedener Art, gemeinschaftliche
Mahlzeiten für die Ledigen, Magazine, um die
Familien mit den notwendigen Lebensmitteln zum
Selbstkostenpreis zu versehen, gesunde Wohn-
häuser u. dgl. Das brachte nicht nur den Arbeitern
materielles Wohlbefinden, sondern auch dem Unter-
nehmer reichlichen Gewinn. Diese günstigen Er-
folge und der Beifall, den ihm dieselben, selbst
von seiten verschiedener Monarchen, eintrugen,
trieben ihn an, für die von ihm geschaffenen In-
stitutionen in großem Umfang Propaganda zu
machen. Er stellte ein förmliches System eines
patriarchalischen Sozialismus auf, das, auf die
praktische Betätigung einer religionslosen Sitt-
lichkeit gegründet, ohne staatlichen Zwang auf dem
Weg friedlicher Uberzeugung den Kommunismus
an die Stelle der bisherigen Gesellschaftsordnung
setzen wollte. In der neuen Organisation soll eine
große Familie, die der Gemeinde, an die Stelle
der auf Blutsverwandtschaft beruhenden treten, ge-