ganze suggestive Kraft zusammen, um für den kommenden Waffengang
Englands Hilfsquellen und Englands Kriegswillen aufs neue zu
mobilisieren.
„Es ist heute die große Aufgabe der deutschen Politik, diese Mobili-
sierung zu stören. Die englische Heimatfront muß bei Beginn unserer
militärischen Operationen in einem so zermürbten Zustand sein, daß
unsere militärischen Erfolge ihre größtmögliche Wirkung ausüben können.
Die Wochen vor Beginn der Offensive sind die entscheidende Zeitspanne
für diese politische Vorarbeit ...
„Wir müssen uns darüber klar sein: die drohende deutsche Offensive
einigt und sammelt die Kräfte in England. In schweren Tagen und in
der Erwartung schwerer Tage steht das englische Volk zu seiner Re-
gierung. Ganz England steht heute in der Erwartung schwarzer Monate.
„Es wäre völlig verkehrt, wollte man aus dieser Tatbestandaufnahme
die Konsequenz ziehen: Man muß auf militärische Erfolge verzichten,
um die englische Heimatfront durchbrechen zu können.
„Vielmehr drängt sich die Frage auf: Wie ist es möglich, England
im Gelde zu schlagen und gleichzeitig diesen Schlag zu einem Zusammen-
bruch des englischen Kriegsbetriebes, auch in der Heimat, auswirken zu
lassen?
„Die Antwort lautet: Dadurch, daß durch eine geschickte, unablässige,
deutsche, politische Dropaganda dem englischen Volke die Suggestion
vermittelt wird: Die Lloyd Georgesche Knock-out-Politik ist allein schuld
an der Vortsetzung des Krieges, sie verfolgt imperialistische Eroberungs-
ziele, während ein mit der Ehre und Sicherbeit Englands vereinbarter
Friede früher ohne weiteres Blutvergießen durch Anterhandlungen zu
haben gewesen wäre."
„Gelingt es der deutschen Dolitik nicht, dem englischen Volke diese Sug-
gestion zu vermitteln, so bekommt Lloyd George für den Entscheidungs-
kampf seine geschlossene Heimatfront zustande und sie wird auch unter
den schwersten Niederlagen halten, bis die amerikanische Hilfe eintrifft.
„Worte sind heute Schlachten: Richtige Worte gewon-
nene Schlachten, falsche Worte verlorene Schlachten.
„. . . Die Wochen bis zum Beginn der militärischen Offensive
dürfen nicht politisch ungenutzt verstreichen; es gilt alle Kräfte anzu-
spannen. Kein Mittel, den Sieg zu erringen und dessen Wirkung zu ver-
stärken, darf ungenutzt bleiben.“
Diese vom 14. Januar 1918 datierte „ernste Forderung“ richtete die
Oberste Heeresleitung an die Reichsleitung: Sie stammt aus einer Denk-
200