ansprüche vielleicht etwas zu hoch angesetzt haben. Schlichte Leute in unserem
Lande sind manchmal etwas verwirrt worden durch Gerede über Neuverteilung
von Gebiet in verschiedenen Teilen der Welt, über künftige Handelsbestim-
mungen usw. All dies sind Einzelheiten, höchst wichtige Einzelheiten, die geregelt
werden müssen, wenn wir das Stadium der Verhandlungen erreicht haben. Aber
sie sind alle nur subsidiär zu dem Hauptzweck, nämlich der Sicherung der mensch-
lichen Freiheit und eines gerechten und dauerhaften Friedens.“
B.
Außerung der „Nation“.
Am 9. März gibt die „Nation“ die folgende Deutung der Lans-
downeschen Worte:
„Was Lansdowne sagt, läuft darauf hinaus: Sie, Graf Hert-
ling, bieten eine Form der Wiederherstellung für Bel-
gien an. Läuft sie auf eine Politik vollständiger Anab-
bängigkeit und Integrität hinaus? Enthält Ihre Ein-
schränkung einen Anspruch auf ein deutsches PDrotektorat
oder auf wirtschaftliche Beherrschung durch Deutschland
oder soll sie nur im voraus ein Protest sein gegen einen
ähnlichen Anspruch der westlichen Allianz' Möge dieser
Punkt zufriedenstiellend aufgeklärt werden, sei es durch die Fortsetzung
einer Aussprache über das Wasser hinüber oder durch ein formelles
Meeting.“
Dann fährt „Nation“ fort:
„Wir können nicht in eine allgemeine Friedenskonferenz eintreten,
solange die Souveränität Belgiens im Zweifel steht.
Aber andererseits haben wir auch kein Recht, den
Eintritt in eine Konferenz zu verweigern, es sei denn,
daß wir in der Lage wären, ein Sichergeben Deutsch-
lands auf dem Gebiet der Schwierigkeiten zweiter Ord-
nung zu verlangen, nämlich in den irredentistischen und
nationalen Fragen.
Wir traten nicht in den Krieg ein, um den Frankfurter Frieden rück-
gängig zu machen, noch um Osterreich Triests zu berauben. Unsere
Intervention geschah wegen des Spezialfalls Belgien!“
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