entwickelte, der ihn noch heute in wahrhaft kindlicher Liebe und in
echtem Sohnessinne seiner Eltern gedenken läßt.
Die frühe Kindheit des Königs erfüllten die tiefen Eindrücke des
Krieges von 1870/71 und der Wiedergeburt des Deutschen Reiches.
Unvergeßlich ist ihm noch heute jene große Stunde am 11. Juli 1871,
als er auf der Königs-
tribüne auf dem Neu-
markt in Dresden den
Einzug der sieggekrön--
ten Helden erlebte, die
uns des Reiches Ein-
beit und Herrlichkeit
erstritten haben, um
dessen Bestand wir
beute gegen eine Welt — —
von Neid und Haßß — 2 ——
kämpfen müssen. —
Prinz Georg führte * Kn
seinen Erstgeborenen
frühzeitig in den Ernst
der Arbeit ein. Da
der Prinz nicht nur ein
hervorragender Sol-
dat, sondern auch ein
wissenschaftlich hoch-
stehender Mann war,
unterwies er, unter. ——
stützt von tüchtigen
Lehrern und Offizie-
ren, seinen Sohn selbst in den für den zukünftigen Herrscherberuf not-
wendigen Wissensgebieten und militärischen Kenntnissen. Strenge
Arbeit und heiteres Spiel wechselten miteinander und ließen den
Prinzen an Leib und Seele fröhlich gedeihen. Der Eifer des Prinzen
kam den hohen Anforderungen des Vaters entgegen.
Und diese Anforderungen waren nicht gering. Auf die Prinzen--
erziehung ist am Wettiner Königshofe stets ganz besonderes Gewicht
gelegt worden. Uberaus peinliche Pflichterfüllung wird schon dem
7
Der einjährige Prinz.