Full text: König Friedrich August III. von Sachsen.

Ende 1886 trat er aus dem Leibregiment auf ein Jahr in das 
Großenhainer Husarenregiment Nr. 18 über, um hiernach zum Leib- 
grenadierregiment zurückzukehren, wo er 1888 Hauptmann und 
Kompagnieführer wurde und nach einer kurzen Unterbrechung durch 
Dienstleistung beim Dresdner Feldartillerieregiment Nr. 12 im Jahre 
1889 das Kommando über ein Bataillon erhielt. Immer war er ein 
Vorbild treuer Pflichterfüllung auch im Kleinen, warmherziger Für- 
sorge für die Untergebenen und echter Kameradschaftlichkeit. Aur eins 
fand und findet auch noch heute in ihm einen unversöhnlich strengen 
Richter: Lüge und Verstellung. Ein Oberst bezeugt von ihm: 
„Prinz Friedrich August ist Soldat. Kraft und Gesundheit gestatten 
ihm, sich jede Anstrengung zuzumuten. Nascher Blick, schnelles Er- 
fassen der Hauptsachen sind ihm eigen, wie er auch auf militärischem 
Gebiet ein taktisch richtiges Empfinden besitzt. Er führt das einmal 
Vorgenommene stetig durch und kommt mit großer Regelmäßigkeit 
seinen militärischen Obliegenheiten nach. Sein Gemüt bekundet 
sich durch mancherlei Züge wohlwollender, freundlicher Gesinnung, 
und besonders gern verkehrt er in kameradschaftlichem Kreise.“ Im 
Jahre 1890 wurde er nach vorheriger Dienstleistung im Garde- 
reiterregiment Oberstleutnant im Schützenregiment Nr. 108, 1892 
Oberst, 1894 Generalmajor und Inspekteur der Unteroffizierschule 
und Anteroffiziervorschule in Marienberg und der Soldatener--- 
ziehungsanstalt in Kleinstruppen. Zum Generalleutnant wurde er 
im Jabre 1898 befördert. Am 25. Mai# 1902 beging er sein 25jähriges 
Militärdienstjubiläum. Der Tod des Königs Albert und die Thron- 
besteigung seines Baters rief ihn 1902 in die Stellung des Komman- 
dierenden Generals des XII. Armeekorps. Wie später als König die 
Liebe seines ganzen Volkes, so gewann er sich während seiner mili- 
tärischen Betätigung bald die Liebe und das herzliche Zutrauen seiner 
Soldaten. 
Im Jahre 1884 unterbrach der Prinz seinen militärischen Dienst, 
um die Universität Straßburg zu beziehen. Hier wurde er bald 
der Liebling des dort stehenden 6. Sächs. Infanterie-Regiments 
Nr. 105. Auf den durch die Heldentaten seines Oheims und Vaters 
geweihten Ehrenfeldern von 1870 begeisterte er sich für die heilige 
Aufgabe, dereinst als König schwer Errungenes kraftvoll erhalten zu 
belfen. Zur Fortsetzung und Vollendung seiner Studien bezog der 
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