zu den Kindern. Sie waren ihm die lieblichsten Blumen am Saume
seines Weges. Des Königs Leutseligkeit verscheuchte bald aus den
Kinderherzen die Scheu vor dem hohen Gaste. Frisch und zutraulich
brachten ihm die Kinder ihre poetischen Grüße dar.
Wie sehr den jungen Herrscher die überaus große Herzlichkeit
und Liebe beglückte, die ihm auf seinen Landesreisen überall und in
allen Kreisen des Volkes in großen und kleinen Kundgebungen ent-
gegentrat, geht mit besonderer Deutlichkeit aus einem Worte her-
vor, mit dem er dem Kreishauptmann von Leipzig den Auftrag zu
einer öffentlichen Dankeskundgebung erteilte: „Lassen Sie aber
Ihre Worte nicht eine bloße Form sein, sondern möge aus
denselben jeder die Überzeugung gewinnen, daß Ich die
Empfindungen und Gesinnungen Meines getreuen Sach-
senvolkes voll verstehe und von ganzem Herzen erwidere!“
Die Summe von Lebenserfahrungen, die der König auf seinen
Landesreisen sammelte, alles das, was er draußen geschaut und
gehört hatte, gab ihm dann Anlaß, daheim mit seinen Ratgebern
darüber zu sinnen, wie durch neue Anordnungen und neue Gesetze
des Landes Wohlfahrt gefördert werden könne. Nicht nur königliche
Berufspflicht ist ihm seine Regierungstätigkeit, sondern innerste Her-
zenssache. ARicht Klugheit und Weisheit allein schaffen Großes und
Gutes, die tiefste Quelle alles großen Schaffens und wirklichen
Fortschritts ist vielmehr die innere Anteilnahme, die Begeisterung
des Herzens. Diese alte Wahrheit tritt auch im Walten unseres
Königs zutage, von dem er selbst gesagt hat: „SGleich meinen
Vorfahren an dem Gedeihen von Gewerbe, Handel, Kunst
und Wissenschaft in Meinem Lande, nicht weniger auch
an der fortschreitenden Entwicklung und dem Wohle der
Bürger den lebhaftesten Anteil zunehmen, wird Nir jeder-
zeit ein herzliches Bedürfnis sein.“ Deshalb ist die Regierung
des Königs auch sichtlich gesegnet. Wie es mit der Wohlfahrt des
Landes während der Regierungszeit unseres Königs bestellt war,
sei einer besonderen Betrachtung am Schlusse vorbehalten.
So war denn schon das Ergebnis der ersten Regierungsjahre wie
ein Königliches Siegel auf jenes wahrhaft Königliche Wort: „Es wird
mein stetes Bestreben sein, des Landes und des Volkes
Wohl zu fördern und jeden, auch den letzten Meiner Unter-
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